Deutsche Haushalte und Unternehmen haben in der zweiten Januarhälfte zu wenig Gas gespart. Dies sagte Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, am Freitag über seinen Twitter-Account. In der letzten Januarwoche wurden nur 8,6% weniger verbraucht als der Durchschnitt von 2018 bis 2021 – unter Berücksichtigung der kälteren Temperaturen belief sich die Einsparung immerhin auf 14%, so Müller. Letzte Woche hatte er bereits eine ähnliche Warnung abgesetzt. In der Vergangenheit hatte er ein Gas-Sparziel von 20% ausgegeben, das erreicht werden muss, um den Lieferverlust aus Russland auszugleichen.

Während der Verbrauch der Privathaushalte den ganzen Winter über mit den wechselnden Witterungsbedingungen schwankte, trug 2022 vor allem die Industrie zu den Gesamteinsparungen bei. Diese beginnen sich zu verringern, was auf einen Anstieg der industriellen Nachfrage bei sinkenden Großhandelspreisen für Gas hindeutet. Müller betonte aber, dass die deutschen Gasspeicher zu mehr als 78% gefüllt sind und damit deutlich über dem Ziel der Bundesregierung von 40% liegen.