Fitch senkt Japans Ausblick

Langfristige Bonität bleibt unverändert

Fitch senkt Japans Ausblick

mf Tokio – Die Ratingagentur Fitch hat wegen der Corona-Pandemie ihren langfristigen Ausblick für japanische Staatsanleihen von “stabil” auf “negativ” gesenkt. Damit folgte Fitch der Agentur S&P Global Ratings. “Trotz der erfolgreichen Eindämmung des Virus hat die Pandemie eine scharfe wirtschaftliche Schrumpfung verursacht”, schreibt Fitch. Wesentlich größere fiskalische Defizite 2020 und 2021 würden die Staatsschulden signifikant erhöhen, hieß es zur Begründung. Dabei habe Japan bereits vor Covid-19 die höchste Schuldenquote gehabt. Dennoch beließ Fitch die langfristige Kreditwürdigkeit auf “A”. Japans Regierung hat ein Hilfsvolumen von 40 % der Wirtschaftsleistung mobilisiert, um den Corona-Abschwung aufzufangen. Für das laufende Jahr erwartet Fitch einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 5 % und für 2021 eine kräftige Erholung um 3,2 %. Jedoch werde das BIP erst nach zwei Jahren, also nicht dem vierten Quartal 2021, auf den Stand vor der Krise zurückkehren. Regierung ist optimistischerDas japanische Kabinett ist laut einem Bericht der Finanzzeitung “Nikkei” etwas weniger skeptisch. Danach wird der wirtschaftliche Beirat seine Prognose für die Wirtschaftsleistung im Fiskaljahr 2020 (seit 1.4.) von plus 1,4 % auf minus 4,5 % herunterstufen. Im Fiskaljahr 2021 würde nach dieser Projektion das BIP wieder um 3,5 % zunehmen. Ursprünglich hatte Premier Shinzo Abe für das nominale BIP in diesem Jahr 600 Bill. Yen (4,9 Bill. Euro) vorgegeben. Nun dürfte Japan dieses Ziel nicht vor 2023 erreichen.