US-Häusermarkt

Immobilienpreise geben weiter nach

Hohe Finanzierungskosten lasten weiter auf dem US-Häusermarkt. Im Oktober gaben die Häuserpreise den vierten Monat in Folge nach. Ökonomen erwarten, dass sich der Abwärtstrend fortsetzen wird.

Immobilienpreise geben weiter nach

det Washington

Der US-Immobilienmarkt hat zu Beginn des Schlussquartals weiter an Schwung verloren. Wie aus dem S&P-Corelogic-Case-Shiller-Häuserpreisindex hervorgeht, verbilligten sich Eigenheime im Oktober auf nationaler Ebene gegenüber dem Vormonat um 0,5%. Auf Jahressicht stiegen die Preise um 9,2%. Wie Craig Lazzara, Managing Director bei S&P Dow Jones Indices, feststellt, „sind die Preise im Oktober den vierten Monat in Folge zurückgegangen“. Trotz bedeutender, regionaler Unterschiede seien Immobilien in sämtlichen der 20 größten Ballungszentren billiger geworden, so Lazzara.

Der Index der Federal Housing Finance Agency (FHFA) blieb im Oktober den zweiten Monat in Folge unverändert. Im Vorjahresvergleich kletterten die Preise um 9,8%. Der FHFA-Index erfasst Immobilien, die mit Krediten bezahlt werden, die von den staatlichen Baufinanzierern Fannie Mae und Freddie Mac in hypothekenbesicherte Wertpapiere gebündelt werden. Wie Nataliya Polkovnichenko, Ökonomin bei der FHFA, sagt, „haben die höheren Zinsen sowohl die Nachfrage als auch die Preise gedrückt“.

Folglich liegt die von der FHFA gemessene Jahresrate nach 24 Monaten in Folge mit zweistelligen Zuwächsen erstmals wieder unter 10%, so Polkovnichenko. Einen klaren Beweis für die Wende am Häusermarkt liefert auch der S&P-Corelogic-Case-Shiller Index. Dem Index zufolge waren die Preise noch ein halbes Jahr zuvor um 20,4% und im Mai um 19,7% geklettert. Nach Ansicht von Experten ist damit zu rechnen, dass der Trend sich fortsetzen wird. „Während die US-Notenbank die Zinsen weiter hochschraubt, wird die Finanzierung des Eigenheimkaufs für andauernden Gegenwind sorgen“, ist Lazzara überzeugt.

Unterdessen meldete das US-Handelsministerium für November einen überraschenden Rückgang des Handelsdefizits. Demnach schrumpfte der Fehlbetrag im Handel mit Waren um 15,6% auf 83,3 Mrd. Dollar. Erwartet hatten Bankvolkswirte nur einen geringfügigen Rückgang. Prognostiziert wurde nach einem Defizit von 98,8 Mrd. Dollar im Oktober ein Minus von etwa 97 Mrd. Dollar. Die Ausfuhren gaben um 3,1% nach, während die Importe um 7,6% geringer ausfielen als im Vormonat. Das Ministerium meldete für November außerdem einen Anstieg der Lagerbestände. Im Großhandel wurde ein Plus von 1,0% und im Einzelhandel von 0,1% gemessen.