IWF fordert mehr Steuerförderung für F&E

Nachholbedarf in Deutschland - Fiscal Outlook

IWF fordert mehr Steuerförderung für F&E

lz Frankfurt – Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die Industrieländer aufgefordert, mehr Geld zur Förderung von Forschung und Entwicklung (F & E) in die Hand zu nehmen. Explizit wird im neuen “Fiscal Outlook” angeraten, sich dabei vor allem auf die steuerliche Förderung von jungen Unternehmen zu konzentrieren. Die grundsätzliche Bevorzugung von kleinen Unternehmen, wie das viele Staaten wie etwa die USA, Frankreich, Belgien, die Niederlande und Spanien tun, sei teuer und weniger zielführend.Insgesamt wirft der IWF der Privatwirtschaft in den Industrieländern vor, viel zu wenig in F & E zu investieren. Würden die F & E-Ausgaben im Schnitt um 40 % steigen, was der IWF als Zielmarke für notwendig hält, läge das Wirtschaftswachstum langfristig um 5 % höher. Die fiskalischen Kosten für eine entsprechende Förderung würden dagegen jährlich nur um 0,4 % höher ausfallen.In seiner Studie betont der IWF, dass sowohl projektbezogene F&E-Finanzhilfen als auch die Steuerförderung dazu taugen, die Produktivität anzuheben. Insgesamt hätten die Industrieländer zuletzt nur 0,15 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für dies Form der F & E-Förderung aufgewendet. Direkte Hilfen eigneten sich besser für Branchen mit hohem Fremdfinanzierungsanteil, die Steuerförderung sei indes erfolgreicher in Branchen mit ohnehin hohen F & E-Ausgaben und käme nebenbei vor allem kleineren Unternehmen zugute.Die IWF-Forderung ist auch deshalb interessant, weil Deutschland als eines der wenigen Länder keine F & E-spezifische Steuerförderung kennt, sondern auf Direkthilfen und Zuschüsse setzt. Hierzulande wird allenfalls über die Einführung einer “Patentbox” geredet. Deren Einfluss auf die F & E-Entwicklung ist nach Erkenntnissen des IWF aber sehr begrenzt. Patenboxen seien eher unter dem Gesichtspunkt des “Steuer- und Standortwettbewerbs” zu sehen. USA und Frankreich vorneIm Vergleich mit der industriellen Konkurrenz fällt die F & E-Förderung hierzulande zudem sehr mager aus, wie IWF-Daten zeigen. Die USA und selbst Frankreich übertreffen Deutschland um ein Mehrfaches. Insofern richtet sich die Forderung des IWF nach mehr F & E-Förderung in steuerlicher Hinsicht auch gerade an die Bundesregierung. Schließlich, so der IWF, habe sich diese Art der F & E-Förderung im Hinblick auf die erhoffte Produktivitätssteigerung als sehr wirkungsvoll erwiesen.—– Wertberichtigt Seite 8