Konjunkturpaket kommt wohl nicht vor US-Wahl

Verbraucher in den USA verlieren Zuversicht

Konjunkturpaket kommt wohl nicht vor US-Wahl

ba Frankfurt – Die Hoffnungen, dass noch vor den US-Präsidentschaftswahlen neue Hilfen für die Wirtschaft auf den Weg gebracht werden, haben sich offenbar endgültig zerschlagen. “Sie werden nach der Wahl das beste Konjunkturpaket bekommen, das Sie jemals gesehen haben”, sagte Präsident Donald Trump am Dienstag. Er machte wieder Präsidentin des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, für das Ausbleiben einer Einigung verantwortlich. Sie hatte sich am Montag für ein Paket noch vor der Wahl am kommenden Dienstag starkgemacht.Derweil lastet das wieder aufflammende Infektionsgeschehen auf der Wirtschaft. Die Verbraucherstimmung hat sich im Oktober unerwartet eingetrübt. Das vom Marktforschungsinstitut Conference Board erhobene Verbrauchervertrauen sank um 0,4 auf 100,9 Punkte. Ökonomen hatten ein leichtes Plus auf 102,0 Zähler prognostiziert. Zudem wurde der Vormonatswert herunterrevidiert: um 0,5 auf 101,3 Punkte. Während die Verbraucher die aktuelle Lage besser einschätzten als im Vormonat, blickten sie weniger optimistisch in die ZukunftIm September haben die Firmen noch kräftig investiert. Angaben des US-Handelsministeriums zufolge kletterten die Aufträge für langlebige Güter um 1,9 % im Monatsvergleich. Ökonomen hatten den fünften Zuwachs in Folge erwartet, allerdings nur +0,5 %. Im August hatten die Orderzahlen um 0,4 % zugelegt. Bleibt der volatile Transportsektor außen vor, legten die Bestellungen um 0,8 % zu. Die Aufträge für zivile Kapitalgüter ohne Luftfahrt – also die Kennziffer, die Ökonomen als Schätzgröße für die Unternehmensinvestitionen betrachten – stiegen um 1,0 %. Dies allerdings ist der langsamste Anstieg seit Beginn der Erholungen, wie Ökonomen von Oxford Economics anmerken.Vom Häusermarkt kamen noch positive August-Daten: Der Häuserpreisindex der Federal Housing Finance Agency (FHFA) kletterte um 1,5 % zum Vormonat – dies war das kräftigste monatliche Plus seit Beginn der Erhebungen 1991. Erwartet war ein Zuwachs von 0,7 %. Gemessen am S&P/Case-Shiller-Index legten die Hauspreise in den 20 großen Metropolregionen des Landes im Monatsvergleich um 0,5 % zu. Das Jahresplus von 5,2 % ist das größte seit September 2018.