Mehr Insolvenzen, aber immer noch keine Pleitewelle

Mehr Unternehmensinsolvenzen, aber immer noch keine Pleitewelle: Auch wenn zum Halbjahr das Vor-Coronaniveau noch nicht erreicht ist, warnt DZ Bank-Experte Claus Niegsch vor weiter steigenden Fallzahlen.

Mehr Insolvenzen, aber immer noch keine Pleitewelle

Mehr Insolvenzen, aber keine Pleitewelle

ba Frankfurt

Im ersten Halbjahr ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland zwar kräftig gestiegen, das Niveau von 2019, also vor der Coronaviruskrise, ist damit aber immer noch nicht erreicht. Von Januar bis Juni legten die Insolvenzanmeldungen um 20% im Vergleich zum Vorjahr zu. „Von einer Insolvenzwelle kann aber nicht gesprochen werden“, betonte Branchenanalyst Claus Niegsch von der DZ Bank. Rechne man die Zahl der ersten sechs Monate auf das ganze Jahr hoch, ergeben sich 17.500 Unternehmenspleiten. 2019 gab es hingegen knapp 19.000 Insolvenzen. Niegsch warnt allerdings: „Da sich eine Konjunkturerholung erst 2024 einstellen dürfte, werden die Insolvenzen kurzfristig weiter steigen. Zudem gibt es zwischen den Sektoren große Unterschiede.“ Im Fokus der Experten stehen derzeit die Immobilienwirtschaft und der Bausektor. Jüngst hatten bekannte Unternehmen wie Real, Gigaset oder Haba Insolvenz angemeldet. Am kommenden Freitag berichtet das Statistische Bundesamt über das Insolvenzgeschehen im September.

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