Impfstoffe

Merkel bekräftigt Zusage

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach einem Impfgipfel mit den Ländern und Pharmafirmen zugesagt, es bleibe dabei, dass jeder Bürger in Deutschland bis Ende des Sommers eine Corona-Impfung erhalten kann. Bund und Länder räumten aber ein, dass...

Merkel bekräftigt Zusage

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach einem Impfgipfel mit den Ländern und Pharmafirmen zugesagt, es bleibe dabei, dass jeder Bürger in Deutschland bis Ende des Sommers eine Corona-Impfung erhalten kann. Bund und Länder räumten aber ein, dass es einen Mangel an Impfstoff im ersten Quartal gebe. Überlegungen möglicher staatlicher Eingriffe in die Pharmaproduktion spielten bei den Beratungen von Bund und Ländern am Montag keine Rolle mehr.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte vor dem Gipfel eine neue Prognose für die Lieferung von Impfdosen bis Ende des Jahres vorgelegt. Demnach können Länder und Kommunen bis Ende März nur mit einer Lieferung von 18,3 Millionen Impfdosen der Hersteller Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca rechnen. Allerdings soll Deutschland im zweiten Quartal dann von mehreren Herstellern insgesamt 77,1 Millionen Impfdosen erhalten. Im dritten Quartal sollen weitere 126,6 Millionen Dosen hinzukommen – und im letzten Quartal zusätzlich 102,2 Millionen.

In die Nationale Impfstrategie werde nun ein „nationaler Lieferplan“ eingebaut, sagte Merkel. Dieser solle mehr Verlässlichkeit bringen, auch wenn es wegen der Produktionsunsicherheiten keine absolute Gewissheit geben könne. Die Kanzlerin betonte, dass man sich ähnlich wie bei der Grippe darauf einstellen müsse, vielleicht noch jahrelang impfen zu müssen.

Unmittelbar vor dem Impfgipfel hatten mehrere Impfstoffhersteller auf die öffentliche Kritik reagiert und angekündigt, sich um höhere Mengen zu bemühen. Der britische Pharmakonzern AstraZeneca sagte der EU zu, im ersten Quartal 40 Millionen Dosen liefern zu wollen und damit 9 Millionen mehr als vor zehn Tagen angekündigt. Zudem machte Biontech Hoffnung, die Produktion weiter aufstocken zu können. Das Mainzer Biotechunternehmen kündigte an, der Europäischen Union im zweiten Quartal zusätzlich bis zu 75 Millionen Dosen seines genbasierten Vakzins zur Verfügung stellen zu wollen. Der Tübinger Wettbewerber Curevac bereitet sich darauf vor, nach einer Zulassung seines Impfstoffs schnell große Mengen anbieten zu können. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer will dafür in die Impfstoffproduktion einsteigen.