Schulz' Rentenpläne kosten 78 Mrd. Euro

Rentenniveau soll bei 48 Prozent stabilisiert werden

Schulz' Rentenpläne kosten 78 Mrd. Euro

ge Berlin – Mit dem Versprechen, das Rentenniveau auf dem gegenwärtigen Stand von 48 % des Durchschnittslohns bis zum Jahr 2030 zu halten und den Beitragssatz nicht über 22 % steigen zu lassen, hat SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz gestern sein Rentenkonzept vorgestellt. Da er damit den weiteren Verfall des Rentenniveaus stoppen will, gelang ihm mit den Vorschlägen ein Schulterschluss mit Gewerkschaften und Parteilinken. “Eine verlässliche Rente ist ein Kernversprechen einer solidarischen Gemeinschaft”, erklärte Schulz, der seine Vorstellungen gemeinsam mit Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles vorlegte.Für Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), ist der Rentenplan der SPD dagegen eine schlechte Nachricht für alle jungen Menschen. Zudem sei die Finanzierung ab 2030 völlig unklar – “der Plan endet dort, wo die Herausforderungen erst beginnen”. Und trotzdem würden die Steuerzahler nach Angaben der SPD mit 50 Mrd. Euro zusätzlich zur Kasse gebeten.Das Rentenkonzept von Schulz orientiert sich an Vorschlägen, die Ministerin und Parteifreundin Nahles im November 2016 vorgelegt hatte. Statt 46 % verspricht der Kanzlerkandidat nun aber ein höheres Rentenniveau von 48 %. Der DGB begrüßte die Absicht, das Rentenniveau auf der heutigen Höhe zu stabilisieren.Einschließlich einer aus Steuern finanzierten Solidarrente für Geringverdiener sieht das SPD-Konzept bis zum Jahr 2030 Mehrausgaben von 78,1 Mrd. Euro vor. Diese sollen durch die Einbeziehung von nicht abgesicherten Selbständigen in die Rentenversicherung, einen etwas schnelleren Anstieg des Beitragssatzes ab 2024 und durch einen “Demografiezuschuss” aus Steuern ab 2028 aufgebracht werden. Der Großteil der Mehrausgaben würde damit aus Steuern finanziert. Eine erneute Heraufsetzung des Renteneintrittsalters schloss Schulz aus. “Mit mir wird es natürlich keine Erhöhung des Renteneintrittsalters geben.”