Ifo-Konjunkturuhr

Um den Mittelwert bereinigt

Neue Quadrantenbezeichnungen und eine Mittelwertbereinigung: Das sind die Neuerungen der Ifo-Konjunkturuhr. Statt Aufschwung, Boom, Abschwung und Rezession heißt es nun Erholung, Boom, Abkühlung und Krise. Die Mittelwertbereinigung rückt das bei...

Um den Mittelwert bereinigt

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Neue Quadrantenbezeichnungen und eine Mittelwertbereinigung: Das sind die Neuerungen der Ifo-Konjunkturuhr. Statt Aufschwung, Boom, Abschwung und Rezession heißt es nun Erholung, Boom, Abkühlung und Krise. Die Mittelwertbereinigung rückt das bei der Geschäftslage bislang teils verzerrte Bild gerade.

Künftig stellt die Konjunkturuhr den Auslastungsgrad einer Volkswirtschaft, definiert als Abweichung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) vom langfristigen Produktionspotenzial, in den Mittelpunkt der Klassifikation. Eine Volkswirtschaft ist demzufolge bei steigendem Auslastungsgrad im Aufschwung und bei sinkendem Auslastungsgrad im Abschwung. Wird zudem das Niveau des Auslastungsgrades berücksichtigt, kann auch zwischen einer Über- und Unterauslastung im Vergleich zum Produktionspotenzial unterschieden werden.

Bislang wurde für die Konjunkturuhr ein ausgeglichener Saldo von null als Normalzustand festgelegt. Bei den Geschäftserwartungen mit 4,4 Saldenpunkten im langfristigen Mittel – also nahe null – lieferte dies ein unverzerrtes Bild. Da der Mittelwert der Geschäftslage 20,1 Saldenpunkte beträgt, kam es zu überdurchschnittlich vielen Beobachtungen in der Überauslastung. Dies widerspricht der Annahme einer im langfristigen Mittel normal ausgelasteten Wirtschaft. Durch die Mittelwertbereinigung schwanken also Geschäftslage sowie Geschäftserwartungen langfristig in Analogie zum Auslastungsgrad um null.

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