Konjunktur

Unternehmensverbände setzen auf neuen Berliner Senat

Die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus im September hat eine Wiederauflage der rot-grün-roten Regierung gebracht. Die Unternehmensverbände erwarten trotzdem kein „Weiter-so“ und rechnen 2022 mit 4% Wirtschaftswachstum.

Unternehmensverbände setzen auf neuen Berliner Senat

sp Berlin

Die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg hoffen unter Führung der neuen Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) auf neue Aufbruchstimmung für die Berliner Wirtschaft. „Man kann angesichts von neun neuen Senatoren durchaus von einer neuen Konstellation sprechen, die aus unserer Sicht Chancen bietet“, sagte Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der UVB, zur Neuauflage der rot-grün-roten Stadtregierung. Der Koalitionsvertrag zeige, dass es in der Hauptstadt „kein Weiter-so“ geben werde. „Das wäre angesichts der Baustellen, die der letzte Senat hinterlassen hat, aber auch fatal gewesen“, sagte Amsinck.

Ihre Erwartungen an den neuen Senat machen die UVB nicht zuletzt am neuen Wirtschaftssenator Stephan Schwarz (parteilos) fest, der von der SPD nominiert wurde. Er steht seit mehr als 25 Jahren an der Spitze der von seinem Großvater gegründeten Reinigungsfirma GRG, war Präsident der Berliner Handwerkskammer und Mitglied im Präsidium der UVB. Mit der Personalie sei die Hoffnung verbunden, dass die Wirtschaft auch einen entsprechenden Stellenwert in der Politik der Stadtregierung bekommt, sagte Amsinck. Jetzt gehe es darum, vertrauensbildende Signale zu setzen, dass wirklich etwas angegangen und umgesetzt wird, sagte der Unternehmensvertreter mit Blick auf die Ankündigungen des Senats, für bessere Standortbedingungen zu sorgen. Priorität müsse dabei ein Neustart-Programm für die von Corona betroffenen Branchen haben.

Trotz Corona trauen die UVB der Berliner Wirtschaft im neuen Jahr ein Wachstum von bis zu 4% zu. „2021 hat gezeigt, dass wir auch mit Widrigkeiten umgehen können und die Branchen sich darauf einstellen können“, sagte Amsinck. Die Prognose steht unter dem Vorbehalt, dass die geltenden Einschränkungen im Frühjahr fallen und ein neuerlicher Lockdown verhindert werden kann.