Allianz

Arroganz statt Profes­sionalität

Die Allianz hat Großes vor. Sie will die Dividende kontinuierlich erhöhen. Doch mit der Präsentation des Planes 2022 bis 2024 zeigte der Versicherer keine Größe.

Arroganz statt Profes­sionalität

mic

Die Allianz hatte viel zu erzählen. Die Präsentation des Geschäftsplans bis 2024 zählt 132 Seiten. Die Story ist nicht sensationell, aber gut. Der Versicherer glänzt mit berechenbarer Performance. Doch was die Mannschaft aufbaute, riss die Führung ein. Die zentrale IR-Mitteilung war mit dem Zusatz versehen: nur Englisch. Die fehlende Übersetzung ist schlechter Stil gegenüber 682000 deutschen Aktionären – und ein Unglück, weil es Widersprüche zwischen deutschsprachiger Dividendenmitteilung und englischsprachiger IR-Darstellung gibt. Vorstandschef Oliver Bäte verpasste die Chance, dies aufzuklären. Seine neue Kommunikationschefin sagte eine Presse-Telefonkonferenz ohne verständlichen Grund ab. Diese Unprofessionalität schlug später in Arroganz um. Nur 45 Minuten wurden den Analysten für Fragen zugebilligt. Um 14.52 Uhr betonte Bäte erstmals, dass um 15 Uhr Schluss sei. So endete der Kapitalmarkttag auf die Minute. Ein Unding angesichts der Bedeutung der Veranstaltung für die Allianz. Analysten können erwarten, dass ein Vorstandschef auch an einem Freitag länger arbeitet.