Autos auf Achterbahnfahrt
jh
Und schon wieder wechselt die Autoindustrie die Richtung auf ihrer Achterbahnfahrt. Folgte auf den scharfen Corona-Stopp im Frühjahr 2020 eine starke Erholung, so bremst nun der Halbleitermangel jäh den Absatz der Branche. Für Mercedes-Benz ging es im dritten Quartal um gut 30% abwärts. Trotz eines Basiseffekts nach dem schnellen Aufschwung im Vorjahr ist das ein herber Schlag. Vor allem in Deutschland läuft es schlecht. Hier schrumpften die Neuzulassungen aller Anbieter im September um mehr als ein Viertel. Dennoch bleiben die Aktionäre der Autohersteller recht entspannt. So erkennt Daimler bisher keinen Grund, das Margenziel des Pkw-Geschäfts zu senken, obwohl die Absatzprognose für 2021 wackelt. Zum einen baut das Unternehmen die knappen Chips bevorzugt in Modelle mit höheren Margen ein, zum anderen macht es das Marktungleichgewicht möglich, höhere Preise durchzusetzen. Rabatte sind derzeit ein Fremdwort. Somit lassen sich stark gestiegene Rohstoffpreise kompensieren und dank der Corona-Regeln für Kurzarbeit Produktionspausen ohne hohe Kosten recht locker wegstecken.