Produktionsausfälle

Balanceakt mit Sportartikeln

Innerhalb nur eines Jahres hat sich die Lage der Branche komplett verändert. Grund für beide Extreme ist die Corona-Pandemie.

Balanceakt mit Sportartikeln

jh

So schnell kann sich die Lage komplett ändern. Der Grund für beide Extreme ist derselbe: Corona. Im zweiten Quartal 2020 musste wegen der Pandemie ein Großteil der Läden der Sportartikelkonzerne schließen, die Nachfrage rutschte trotz steigender Onlineumsätze ab, Nike, Adidas und Puma erlitten Verluste. Jetzt reicht das Angebot nicht, um die hohe Nachfrage zu befriedigen. Wieder liegt es an Corona: Wegen hoher Infektionszahlen sind Fabriken in Vietnam für fünf Wochen bis Mitte August geschlossen – vorerst. Es ist eines der wichtigsten Lieferländer für die Industrie, der Anteil von Puma liegt etwas über 30%, der von Adidas etwas darunter. Selbst wenn es den Unternehmen gelingt, Produktion in andere Länder zu verlagern, bleibt das Corona-Risiko beträchtlich. Mehr als 90% der Trikots und Schuhe werden in Asien hergestellt. Ein wichtiger Beschaffungsmarkt ist auch Indonesien: Dort ist die Zahl der Infektionen seit Anfang Juni exponentiell gestiegen. Auch wenn diese zuletzt etwas abgeklungen ist, herrscht Unsicherheit. In den Lieferketten die Balance zu finden, ist derzeit die große Kunst.