Risikokredite

Damoklesschwert für die Banken

Der Anteil fauler Kredite ist zuletzt weiter zurückgegangen. Doch das sagt wenig über die Entwicklung der kommenden Monate.

Damoklesschwert für die Banken

wbr

Vor etwas mehr als zwei Jahren waren nach dem Ausbruch der Coronakrise Beobachter und Aufseher einig, dass der Anteil notleidender Kredite in den Bankbilanzen in die Höhe schnellen wird. Sie haben gründlich danebenge­legen, denn die Quote an Non-Performing Loans (NPLs) ging wie in den Vorjahren zurück. Die milliardenschweren staatlichen Hilfsprogramme verhinderten, dass die Kreditinstitute Probleme bekamen. Aktuell sieht es danach aus, als wenn die Situation vergleichbar wäre mit 2020. Inflation, Zinsanstieg, Lieferprobleme, Energiekrise und eine unsichere geopolitische Lage lassen eigentlich keinen anderen Schluss zu, als dass die NPL-Quote deutlich steigen wird. Doch nun sind die Experten vorsichtig. Sie wollen ja nicht schon wieder danebenliegen. Sogar im ersten Quartal 2022 sind die NPL-Lasten noch gesunken. Tatsächlich weiß niemand, wie und in welcher Höhe Staaten diesmal dagegenhalten. Doch letztlich ist es unwahrscheinlich, dass es kommt wie 2020. Die Banken müssen also damit rechnen, dass spätestens 2023 deutlich mehr Kredite ausfallen werden.

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