WertberichtigtEinkommensverteilung

Falsche Wahrnehmung der Ungleichheit

Mehrere Daten deuten darauf hin, dass die Ungleichheit in Deutschland in den vergangenen Jahren nicht gewachsen ist. Die öffentliche Wahrnehmung ist eine andere. Diesem Problem muss sich die Politik schnell annehmen.

Falsche Wahrnehmung der Ungleichheit

Ungleichheit

Falsche
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mpi Frankfurt

Die OECD bescheinigt Deutschland eine sinkende wirtschaftliche Ungleichheit zwischen den Regionen. Zudem ist der Gini-Koeffizient für die Einkommensverteilung hierzulande – eine Maßeinheit, die angibt, wie gleichverteilt etwas ist – seit Jahren zumindest konstant. Und zwar auf einem im internationalen Vergleich recht niedrigen Niveau. Das bedeutet, in Deutschland sind die wirtschaftlichen Unterschiede vergleichsweise gering. Die öffentliche Wahrnehmung ist jedoch eine andere. Wie Umfragen immer wieder zeigen, hat ein großer Teil der deutschen Bevölkerung das Gefühl, dass die Ungleichheit wächst und es auch immer ungerechter zugeht. Das ist ein Problem, das die Politik schnell angehen muss, um den gesellschaftlichen Frieden zu wahren. Es braucht eine bessere und verständlichere öffentliche Kommunikation der wirtschaftlichen Verhältnisse. Aber auch eine Reduzierung der Ungleichheit. Denn zur Wahrheit gehört auch: Während Fußballprofis Millionen einstreichen, können andere Berufsgruppen wie Krankenpfleger von ihrem Gehalt trotz harter Arbeit kaum leben.

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