WertberichtigtStreik lähmt NHS

Ärztliche Ethik im Wandel

Britische Assistenzärzte wollen sechs Tage lang streiken. Ihre überzogenen Forderungen lassen nicht auf ein baldiges Ende des Tarifkonflikts hoffen.

Ärztliche Ethik im Wandel

NHS-Streik

Ärztliche Ethik im Wandel

hip London

Eigentlich sind Ärzte verpflichtet, Patienten zu schützen. Die Streiks im britischen öffentlichen Gesundheitswesen NHS deuten allerdings darauf hin, dass sich das Ethos wandelt. Ganze sechs Tage lang streiken die Assistenzärzte. Dafür haben sie sich ausgerechnet die Zeit des Jahres ausgesucht, in der die durch Krankheiten ausgedünnte Krankenhausbelegschaft von der hohen Zahl von Patienten mit Atemwegserkrankungen überfordert wird. Die Ärzte fordern einen Ausgleich für ihre Reallohnverluste seit der Finanzkrise. Das wären 35% mehr Gehalt. Natürlich ist das lächerlich viel. Die Mediziner verdienen auch weit besser, als sie behaupten, wenn man einmal alle Zuschläge und die staatlichen Pensionsansprüche berücksichtigt. Doch die gesellschaftliche Polarisierung hat dazu geführt, dass ihr Verhalten von vielen Regierungsgegnern toleriert, wenn nicht sogar unterstützt wird. Arzt ist für die Streikenden offenbar ein Job wie jeder andere. Das dürfte sich auch nach einem Labour-Wahlsieg nicht ändern. Besserung ist nicht in Sicht.

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