Industriespionage

Iberdrola und die Spiel­regeln

Die Aufsicht im US-Bundesstaat New Mexico hat die Übernahme des Stromversorgers PNM Resources durch die Spanier verboten. Als einen der Hauptgründe führten die Regulierer die Ermittlungen gegen Sánchez Galán und andere Vorstände in einem Abhörskandal an.

Iberdrola und die Spiel­regeln

ths

Ignacio Sánchez Galán gehört zu den wenigen spanischen Konzernchefs, die gerne und ausgiebig gegen die Regierung wettern. Regelmäßig lässt sich der Vorsitzende des Energieversorgers Iberdrola vor Analysten über die wirtschaftspolitischen Entscheidungen in seinem Lande aus. Jüngst beklagte er einen „fürchterlichen Interventionismus“ der Linksregierung in Madrid und forderte regulatorische Stabilität. Nun bekam der langjährige CEO Ärger mit der Regulierungsbehörde in einem anderen Land. Die Aufsicht im US-Bundesstaat New Mexico hat die Übernahme des Stromversorgers PNM Resources durch die Spanier verboten. Der Kauf für 3,6 Mrd. Euro galt als Meilenstein für das US-Geschäft. Als einen der Hauptgründe führten die Regulierer die Ermittlungen gegen Sánchez Galán und andere Vorstände in einem Abhörskandal an. Der CEO muss sich vor Gericht zu Vorwürfen äußern, einen zwielichtigen Privatdetektiv mit Spionage bei Konkurrenten und Umweltschützern beauftragt zu haben, und das mit Schwarzgeld. Wer klare Regeln verlangt, sollte sich selbst an die Regeln halten.