Stromversorgung

Kein Anlass zur Entwarnung

Die Bundesnetzagentur und das Bundeskabinett halten die Versorgungssicherheit in Deutschland bis 2030 für gewährleistet, selbst bei einem frühen Kohleausstieg. Diese Analyse könnte aber ein wenig zu optimistisch ausgefallen sein.

Kein Anlass zur Entwarnung

Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist bis Ende des Jahrzehnts gewährleistet – auch wenn der Stromverbrauch deutlich steigt, alle Kernkraftwerke abgeschaltet sind und der Kohleausstieg ebenfalls schon bis 2030 über die Bühne gebracht wird. Diese optimistische Analyse, die die Bundesnetzagentur bereits zu Jahresbeginn veröffentlicht hat, wurde jetzt auch vom Bundeskabinett gebilligt. Kritische Stimmen – ob aus FDP oder CDU, von kommunalen Unternehmen oder aus der Energiewirtschaft –, die den Bericht für etwas zu optimistisch halten, wurden nicht wirklich gehört. Dabei müssen schon recht optimale Bedingungen herrschen, wenn 2030 wirklich keine Blackout-Gefahr be­stehen soll: Die Annahmen gehen immerhin von einer Verdreifachung des Ausbaus erneuerbarer Energien aus, von einem deutlichen Tempo beim Netzausbau und einem Neubau von Gaskraftwerken, für den die Investoren derzeit nicht gerade Schlange stehen. Zur Entwarnung gibt es trotz der positiven Stresstest-Ergebnisse der Netzagentur keinen Anlass.