Textilindustrie

Keine Angst vor den Kannibalen

In vielen Branchen kennt man dieses Dilemma. Man muss auf das Geschäft im Internet setzen, fürchtet aber, dass man sich selbst ins Fleisch schneiden könnte und die Kunden vom Laden fernhält. Stichwort Kannibalisierung. Beim spanischen Textilkonzern...

Keine Angst vor den Kannibalen

ths

In vielen Branchen kennt man dieses Dilemma. Man muss auf das Geschäft im Internet setzen, fürchtet aber, dass man sich selbst ins Fleisch schneiden könnte und die Kunden vom Laden fernhält. Stichwort Kannibalisierung. Beim spanischen Textilkonzern Inditex sind die Analysten dazu gespalten. Obwohl der Online-Handel des weltweit größten Modeverkäufers im ersten Halbjahr um 36% wuchs, ist das für manche Experten dennoch nicht ausreichend, um die Schließung von 10% der Ladenlokale auszugleichen. Im Gegensatz zu Händlern von Elektrogeräten oder Sportzubehör, wo der Kunde das Produkt im Netz bestellen kann, vertraut man bei Inditex darauf, dass die Leute nicht nur die App benutzen, sondern auch noch gerne in einen Modetempel von Zara oder Bershka gehen. Vielleicht findet der Handel in der Zukunft ausschließlich im Netz statt. Viele Menschen haben während des Lockdowns die Vorteile des Online-Einkaufens entdeckt. Doch sehr viele Konsumenten machen gern von beiden Einkaufsformen Ge­brauch. Inditex liegt mit ihrem integrierten Modell daher richtig.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.