Sparzinsen

Keine Erlösung für Sparer

Die Banken streichen zwar das Verwahrentgelt, doch leiden Sparer verstärkt unter der hohen Teuerungsrate, welche die EZB alles andere als im Griff hat.

Keine Erlösung für Sparer

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Nachdem die EZB mit ihrer Leitzinserhöhung um 50 Basispunkte keinen negativen Einlagezins mehr erhebt, haben die meisten Banken, Sparkassen und Volksbanken auch ihr Verwahrentgelt sofort abgeschafft. Manche stellen gleich um, andere erst zum 1. August, doch das sind eher Details. Wichtig für den Sparer ist zunächst einmal, dass das Paradoxon vorbei ist, dass er für Einlagen bei Kreditinstituten auch noch zahlen muss. Auch gibt es endlich wieder Zinsen, so bietet die ING Deutschland bis zu 1,5 % im Jahr für fünfjährige Sparbriefe. Eine Erlösung für Sparer ist der Wegfall des Negativzinses aber nicht. Denn die EZB hat die Teuerungsrate alles andere als im Griff. Hierzulande lag die Inflationsrate im Juni mit 7,6% im Vergleich zum Vorjahr deutlich über dem Inflationsziel der EZB von 2% und noch deutlicher über dem jetzt erreichten Zinsniveau. Sparen lohnt sich also weniger als in den vergangenen Jahren, zumal die Teuerung weiter hoch bleiben wird. Die Sparer sind erst dann von ihrem Leiden erlöst, wenn die EZB weiter anzieht und zugleich die Inflation zurückgeht.         

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