WertberichtigtGaleria-Insolvenz

Mit dem ganz großen Besteck

Die dritte Insolvenz in weniger als fünf Jahren soll Galeria nun den Neustart ermöglichen. Besonders im Fokus: die unliebsamen Mietverträge mit der Signa-Gruppe.

Mit dem ganz großen Besteck

Galeria-Insolvenz

Mit dem ganz großen Besteck

sar Frankfurt

Nach zwei Sanierungsanläufen in Eigenverwaltung greift Galeria Karstadt Kaufhof nun in der Regelinsolvenz zum ganz großen Besteck: Unverblümt prangern das Management und der vorläufige Insolvenzverwalter die hohen Mieten und teuren Dienstleistungen an, die ihnen die Signa-Gruppe aufbrumme. Aus dieser „Umklammerung“ wolle man sich nun lösen. Die Kündigungsrechte für Vertragsverhältnisse wie Mietverträge sind im Insolvenzfall weitreichend. Allerdings ist Galeria bei weitem nicht der einzige Filialist in deutschen Fußgängerzonen, der sich strecken muss, um mit dem Geschäftsmodell des stationären Einzelhandels auskömmlich zu wirtschaften. Auch wer zuvor nicht über „Signa-Mieten“ geklagt hat, verlangt im Sanierungsfall in aller Regel deutliche Zugeständnisse vom Vermieter, der sich andernfalls nach neuen Nutzern umsehen müsste – was gerade für große Flächen alles andere als ein Selbstläufer ist. Restrukturierer und Workout-Banker blicken daher mit zunehmender Sorge auf die Gewerbeimmobilienportfolios. Dort kündigt sich der nächste Krisenherd an.

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