Home24

Verzagtheit kostet Vertrauen

In seiner Quartalsberichterstattung vermittelt der Online-Möbelhändler Home24 den Eindruck einer rasant wachsenden Firma. Die Nachfrageverschiebung vom stationären zum Onlinehandel sei nachhaltig, so dass das Auslaufen der coronabedingten...

Verzagtheit kostet Vertrauen

hek

In seiner Quartalsberichterstattung vermittelt der Online-Möbelhändler Home24 den Eindruck einer rasant wachsenden Firma. Die Nachfrageverschiebung vom stationären zum Onlinehandel sei nachhaltig, so dass das Auslaufen der coronabedingten Sonderkonjunktur kein größeres Problem verursacht. Trotzdem bricht der Aktienkurs an einem Tag um knapp 16% ein. Hegen Investoren Zweifel an der Darstellung, dass sich der Geschäftsgang zunehmend von der Covid-19-Krise entkoppelt? In der Tat wirft der Ausblick Fragen auf. Einerseits legt Home24 im ersten Quartal 2021 ein dynamisches Umsatzwachstum von 64% bei konstanten Wechselkursen vor und geht mit einem Rekordbestand an Aufträgen ins zweite Jahresviertel. Zudem wird mit einer steigenden Marketingkostenquote geplant, um die Erlöse zusätzlich anzukurbeln. Andererseits aber belässt das Management die Untergrenze für die prognostizierte Umsatzausweitung im Gesamtjahr bei lediglich 20%. Sonderlich stimmig erscheint das Ganze nicht. Überzogen wirkende Vorsicht kostet Vertrauen, nicht nur das Unterschreiten einer Prognose.