Glyphosatklagen

Bayer reagiert mit neuen Maßnahmen auf Gerichtsschlappe

Fast ein Jahr lang hat sich Bayer bemüht, eine gerichtsfeste Lösung für den Umgang mit künftigen Glyphosatklagen zu erreichen. Das zuständige Gericht in San Francisco machte nun einen Strich durch diese Rechnung. Die Entscheidung mache es unmöglich,...

Bayer reagiert mit neuen Maßnahmen auf Gerichtsschlappe

Fast ein Jahr lang hat sich Bayer bemüht, eine gerichtsfeste Lösung für den Umgang mit künftigen Glyphosatklagen zu erreichen. Das zuständige Gericht in San Francisco machte nun einen Strich durch diese Rechnung. Die Entscheidung mache es unmöglich, den vorgeschlagenen Lösungsmechanismus weiterzuentwickeln, gestand Bayer ein. Daher werde das Unternehmen rechtliche und kommerzielle Schritte einleiten, die zusammengenommen ähnliche Sicherheit bezüglich der künftigen Klagen bringen sollen, hieß es. Finanziell werde sich zunächst einmal nichts ändern. Für den Umgang mit künftigen Klagen hatte Bayer bislang 2 Mrd. Dollar zurückgestellt. Die Gefahr, dass sich eine neue Klagewelle aufbaut, ist allerdings nicht vom Tisch.

An der Börse kam die erneute Niederlage vor dem US-Gericht nicht gut an. Die Aktie stürzte zum Handelsbeginn um mehr als 5% ab. Unter anderem will Bayer bei der US-Umweltbehörde beantragen, die Etiketten auf Roundup-Produkten mit einem Link auf eine Aufklärungswebsite zu versehen. An der Marke Roundup im US-Privatkundenmarkt will Bayer zwar festhalten, doch werde geprüft, die bislang glyphosatbasierten Produkte durch alternative Wirkstoffe zu ersetzen. Das betreffe jedoch nur den US-Privatkundenmarkt. In den USA setzt Bayer mit diesen Produkten jährlich 300 Mill. Euro um. An den glyphosathaltigen Produkten für die Nutzung in Land- und Forstwirtschaft sowie anderen professionellen Anwendungen werde hingegen nichts verändert. Damit reagiert Bayer auf die Tatsache, dass mehr als 90% der eingegangenen Klagen von nicht professionellen Anwendern stammen.