Bierbrauer

Chefwechsel bei Anheuser-Busch Inbev

Der seit 15 Jahren amtierende Konzernchef von Anheuser-Busch Inbev, Carlos Brito (61), wird seinen Posten zum 1. Juli dieses Jahres räumen. Der bisherige Nordamerika-Chef Michel Doukeris (48) werde sein Nachfolger, teilte der im belgischen Löwen...

Chefwechsel bei Anheuser-Busch Inbev

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Der seit 15 Jahren amtierende Konzernchef von Anheuser-Busch Inbev, Carlos Brito (61), wird seinen Posten zum 1. Juli dieses Jahres räumen. Der bisherige Nordamerika-Chef Michel Doukeris (48) werde sein Nachfolger, teilte der im belgischen Löwen ansässige weltgrößte Brauereikonzern am Donnerstag mit.

15 Jahre an der Spitze

Es ist das Ende einer Ära. Insgesamt 32 Jahre war Brito für das Unternehmen tätig. In dieser Zeit formte er den Konzern durch eine Serie von Übernahmen zum bei weitem größten Bierbrauer der Welt mit internationalen Marken wie Beck’s, Budweiser, Corona Extra und Stella Artois oder für den deutschen Markt Franziskaner Weißbier, Hasseröder, Löwenbräu, Diebels und Spaten. Jahrelang war der Brasilianer mit seinem aggressiven Übernahmestil erfolgreich. Sowohl die Umsätze als auch die Gewinne stiegen in vielen Regionen. Inzwischen sind unter dem Dach der Gruppe über 500 Marken versammelt; etwa 170000 Mitarbeiter stehen auf der Lohnliste.

Doch die Übernahmeschlachten, die 2016 in der Akquisition der damaligen Nummer 2 auf dem Bierweltmarkt – der britisch-südafrikanischen SABMiller – für rund 100 Mrd. Dollar gipfelten, haben auch einen Schuldenberg aufgetürmt, der sich hartnäckig auf einem Niveau von knapp 90 Mrd. Dollar hält und der den Aktienkurs des im Blue-Chip-Index Euro Stoxx 50 enthaltenen Konzerns spürbar belastet – worüber der Aufsichtsrat des Unternehmens zunehmend unzufrieden gewesen sein soll.

Doukeris, bislang President of North America Zone, sei vom Board of Directors einstimmig zum neuen CEO mit Wirkung zum 1. Juli 2021 bestellt worden. Er arbeitet seit 1996 für Anheuser-Busch Inbev. Doukeris war Leiter des China-Geschäfts – einer der wichtigsten Wachstumstreiber – und übernahm später die Verantwortung für die Region Asien-Pazifik. Seit 2018 leitet er mit dem Nordamerika-Geschäft die wichtigste Sparte des Konzerns, aus der rund ein Drittel der Umsätze stammt.

Die Bestellung eines internen Managers für den Chefposten erspare die Suche außerhalb des Konzerns, schrieben Analysten von Jefferies. Zudem bringe Doukeris einen starken Fokus auf das Premiumsegment mit. Wer sein Nachfolger als Nordamerika-Chef wird, ist noch nicht bekannt; er soll aber vor Juli 2021 bekannt gegeben werden.