Taiwan

Foxconn-Gründer Gou zieht sich aus dem Wahlkampf zurück

Terry Gou, der taiwanesische Starunternehmer und Gründer des Apple-Zulieferers Foxconn, muss seine Ambitionen auf das Präsidentschaftsamt in Taiwan erneut begraben.

Foxconn-Gründer Gou zieht sich aus dem Wahlkampf zurück

Foxconn-Gründer Gou zieht sich aus dem Wahlkampf zurück

nh Schanghai

Drei Monate nach seinem Eintritt in den Wahlkampf für die Präsidentschaft der von China unabhängig regierten Insel Taiwan hat der Starunternehmer und Milliardär Guo Tai-ming (Terry Gou) seine wenig aussichtsreiche Kandidatur wieder zurückgezogen. Gou (73) ist der Gründer und frühere Chef des taiwanesischen Technologiekonzerns Foxconn, der sich vor allem als Massenauftragsfertiger für die weltmarktumspannende Produktion von Apple-Geräten einen Namen gemacht hat.

Wie der für populistische Anwandlungen und wortgewaltige Redeauftritte bekannte Gou am Freitag in Taipeh erklärte, ist er bereit, seine politischen Ambitionen für das Wohl der Inselrepublik aufzugeben. Dies sei ein persönliches Opfer als Zeichen der Hingabe an seine Heimat. Gou spielt mit der Opferrhetorik auf eine heikle Wahlkampfsituation an, bei der es darum geht, die für einen Annäherungskurs zu China stehenden Oppositionsparteien zu vereinigen.

Regierungspartei mit den besten Chancen

Gegenwärtig hat die von Peking stark angefeindete Regierungspartei DPP mit dem amtierenden Vizepräsidenten Lai Ching-te als Kandidaten beste Chancen, wiedergewählt zu werden, weil sie einer gesplitteten Opposition gegenübersteht. Neben den Kandidaten der von Peking favorisierten Kuomingtang-Partei (KMT) und der wesentlich kleineren Taiwan-Volkspartei (TPP) wäre mit Gou ein dritter Anwärter im Rennen, der auf ein ähnliches Wählerspektrum abzielt.

Trotz des Rückzugs von Gou sieht es zur Verärgerung Pekings nicht nach einer Einheitskandidatur von KMT und TPP aus. Am Donnerstag lieferten sich deren Frontmänner ein so erbittertes Rededuell im Fernsehen, dass die Einigung auf einen Gemeinschaftskandidaten für die Wahl am 13. Januar unmöglich erscheint.

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