Innovationspolitik

Habeck ernennt Start-up-Beauftragte

Die Digitalwirtschaft hat eine neue Ansprechpartnerin in der Ampel-Koalition. Wirtschaftsminister Habeck hat die Forschungspolitikern Anna Christmann zur Beauftragten für die Digitale Wirtschaft und Start-ups ernannt.

Habeck ernennt Start-up-Beauftragte

sp

Bundeswirtschafts- und -klimaminister Robert Habeck (Grüne) hat die Bundestagsabgeordnete Anna Christmann (Grüne) zur Beauftragten für die Digitale Wirtschaft und Start-ups ernannt. Sie übernimmt die Funktion zusätzlich zu ihrem Amt als Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt, zu der sie vom Kabinett Anfang Januar bestellt wurde.

Habeck orientiert sich mit dem Zuschnitt der Rolle an der Vorgängerregierung, unter der Thomas Jarzombek (CDU) ab 2018  als Koordinator für die Luft- und Raumfahrt wirkte und vom damaligen Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) 2019 als Beauftragter für die Digitale Wirtschaft und Start-ups installiert wurde. Anfang Januar hieß es aus dem Wirtschafts- und Klimaministerium, dass offen sei, ob die Rolle des Start-up-Beauftragten neu besetzt wird oder aber im Geschäftsbereich des neu zugeschnittenen Bundesministeriums für Digitales und Verkehr landet. Vergangene Woche hatte die Zeitschrift „Capital“ berichtet, dass Christmann die Rolle übernehmen soll und Habeck die Personalie im Januar verkünden werde.

„Die Digitalisierung ist für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes zentral, digitale Start-ups sind ein Motor der wirtschaftlichen Erneuerung und Transformation. Daher ist es mir wichtig, dass die Digitale Wirtschaft und Start-ups im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz eine direkte Ansprechpartnerin haben“, sagte Habeck am Donnerstag zur Ernennung Christmanns. Sie sitzt seit 2017 im Parlament und hat sich in der zurückliegenden Legislaturperiode als Sprecherin der Grünen für Innovations- und Technologiepolitik sowie als Obfrau der Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz hervorgetan.

Vom Bundesverband Deutsche Startups gab es Vorschusslorbeer für die 38-Jährige. „Dass mit Anna Christmann eine erfahrene und anerkannte Forschungspolitikerin diese Funktion übernimmt, freut uns besonders“, erklärte Christian Miele, Partner der Venture-Capital-Gesellschaft Headline und Vorstandsvorsitzender des Start-up-Verbands. Christmann habe in den vergangenen Jahren auf bestehende Schwächen der Start-up-Politik hingewiesen, sagte Miele. Jetzt warte eine große Aufgabe. „Es geht darum, die im Koalitionsvertrag angekündigte ‚umfassende Start-up-Strategie‘ schnell anzupacken und dabei die Themen Talente, Kapital und fairer Wettbewerb in den Fokus zu rücken“, forderte Miele.

Für Stuttgart II im Bundestag

Die promovierte Politikwissenschaftlerin vertritt im Bundestag den Wahlkreis Stuttgart II. Zuvor arbeitete sie im Wissenschaftsministerium von Baden-Württemberg, unter anderem als Büroleiterin der Grünen-Landeswissenschaftsministerin Theresia Bauer. Die aus Hannover stammende Christmann studierte Politikwissenschaften, Volkswirtschaftslehre und Mathematik an der Universität Heidelberg und promovierte an der Universität Bern zu den Grenzen direkter Demokratie.