Russlandsanktionen

Mordaschow beklagt hohe Verluste durch Sanktionen

Alexej Mordaschow führte vor Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine die „Forbes“-Liste der russischen Milliardäre an. Die Sanktion lassen sein Vermögen kräftig schrumpfen.

Mordaschow beklagt hohe Verluste durch Sanktionen

dpa-afx

Milliardär Alexej Mordaschow, vor dem Krieg der reichste Mann Russlands, hat sich über hohe Verluste durch die westlichen Sanktionen beklagt. „Wir bei Severstal haben etwas mehr als 400 Mill. Dollar verloren – die sind in Europa hängen geblieben, wurden als Waren- und Geldreserven beschlagnahmt“, sagte der 57-Jährige am Mittwoch der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Es sei derzeit sehr schwer, Exporteinnahmen ins Land zurückzuführen, klagte er zugleich.

Mordaschow führte vor Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine die „Forbes“-Liste der russischen Milliardäre an. Wegen seiner Beteiligung an einer Bank und einer Medienholding, die beide als kremlnah gelten, landete Mordaschow als einer der ersten auf den westlichen Sanktionslisten. Das „Forbes“-Magazin stufte ihn deshalb schon im April auf Rang 5 herab. Sein geschätztes Vermögen soll von 29,1 Mrd. Dollar im Vorjahr auf 13,2 Mrd. Dollar gesunken sein. Der Milliardär bezeichnete die Sanktionen gegen ihn als ungerechtfertigt und sieht sich als fernab von der Politik.

In Deutschland war Mordaschow vor dem Krieg größter Einzelaktionär beim Touristikkonzern Tui mit einem Anteil von 34 Prozent. Wegen der Sanktionen trat er 29,9 Prozent an eine Firma seiner Ehefrau Marina Mordaschowa ab.

Neben den Vermögenswerten von Severstal wurde auch persönlicher Besitz von Mordaschow in Europa konfisziert, darunter eine Luxusjacht. Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen forderte am Mittwoch, dass Russland und die russischen Oligarchen die Ukraine für die Folgen des Krieges entschädigen und den Wiederaufbau des zerstörten Nachbarlands bezahlen müssten.