Regierungskrise in Portugal

Notenbankchef Centeno als Nachfolger von Costa abgelehnt

Ministerpräsident António Costa hat Notenbankchef Mário Centeno als seinen Nachfolger vorgeschlagen. Aber Portugals Staatspräsident präferiert Neuwahlen.

Notenbankchef Centeno als Nachfolger von Costa abgelehnt

Centeno als Nachfolger von Costa abgelehnt

ths Madrid

Der Ministerpräsident von Portugal, António Costa, hat nach seiner Rücktrittsankündigung am Dienstag den Gouverneur der Notenbank Mário Centeno als Nachfolger bis zum Ende der Legislaturperiode vorgeschlagen. Doch Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa entschied sich für Neuwahlen im März. Das Parlament soll erst im Januar offiziell aufgelöst werden, damit die Regierung noch Zeit hat, den Haushaltsplan für 2024 zu verabschieden, der ein Staatsdefizit nahe Null vorsieht.

Centeno, der früher unter Costa Finanzminister war, soll dem Angebot zur Regierungsführung offen gegenübergestanden haben. In der sozialistischen PS hat der parteilose Notenbanker Fürsprecher, die ihn als Kandidaten bei den vorgezogenen Parlamentswahlen ins Rennen schicken würden. Die konservative Opposition der PSD erklärte am Freitag aber, dass Centeno die Galubwürdigkeit für den Posten des Gouvernuers des Banco de Portugal eingebüßt habe. Costa selbst schloss eine erneute Kandidatur aus. Der Ministerpräsident trat nach acht Jahren Amtszeit zurück, weil gegen ihn im Zuge von Korruptionsvorwürfen um Energieprojekte Ermittlungen aufgenommen wurden. Er beteuert seine Unschuld.

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