Chef von G+D

Ralf Wintergerst 60

Der Vorsitzende der Geschäftsführung von Giesecke+Devrient bemüht sich um mehr Offenheit. Cyberkriminalität ist für das Unternehmen und ihn ein wichtiges Thema.

Ralf Wintergerst 60

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Tradition und Diskretion: Das sind wesentliche Merkmale des 1852 gegründeten Münchner Familienunternehmens Giesecke+Devrient (G+D). Denn es geht um Geld und Sicherheit. G+D ist einer der größten Banknotendrucker der Welt und stellt Ausweise und Zahlungskarten her. Ralf Wintergerst, der am Montag 60 Jahre alt wird, gelingt es dennoch, mit seinem freundlichen und offenen Auftreten zumindest ein Bemühen um mehr Transparenz deutlich zu machen.

Wintergerst ist seit 2016 Vorsitzender der Geschäftsführung und schon seit 1998 im Unternehmen. 2013 wurde er in die Geschäftsführung berufen und leitete zunächst das Segment Banknote. Das Drucken von Geld ist immer wieder ein politisches Thema, denn zu den Kunden gehören auch autokratische Staaten. Im Frühjahr des vergangenen Jahres beendete G+D die Belieferung der Staatsdruckerei von Myanmar mit Material. Trotz öffentlicher Erklärungen und des Hinweises auf Vertragsverpflichtungen entstand der Eindruck, G+D habe erst auf den Druck der Öffentlichkeit reagiert.

Ein Thema, das für G+D und Wintergerst stetig an Bedeutung gewinnt, ist die Cyberkriminalität. Der Unternehmenschef warnt vor der Bedrohung und den Folgen. Das macht er auch als Vorsitzender der Allianz für Cyber-Sicherheit, die das Bundesinnenministerium und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik gegründet haben. Der Manager, der Betriebswirtschaft und PPW (Politik, Philosophie, Wirtschaft)  studiert hat und zum Thema Corporate Governance promoviert wurde, machte auch als Sportler Karriere: Er war mehrmals deutscher Meister im Karate und gewann 1990 eine Bronzemedaille bei den Europameisterschaften.

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