Kommunikation

Robert von Heusinger wechselt zur Schufa

Raus aus dem Halbdunkel: Noch vor dem sich abzeichnenden Verkauf verordnet sich die Schufa mehr Transparenz und nimmt dafür den früheren Journalisten Robert von Heusinger unter Vertrag.

Robert von Heusinger wechselt zur Schufa

lee

Die in der Vergangenheit mit datenschutzrechtlich fragwürdigen Vorhaben und Rechtsstreitigkeiten mit Verbraucherschützern in Verbindung gebrachte Schufa will sich neu erfinden. Die 2020 angetretene Vorstandschefin Tanja Birkholz plant, die Auskunftei als innovatives Unternehmen zu positionieren, das den hohen europäischen Datenschutzanforderungen gerecht wird. Mit der Umsetzung des ambitionierten Vorhabens will die 48-Jährige offenbar nicht auf den sich abzeichnenden Verkauf der Schufa an den schwedischen Finanzinvestor EQT warten. Jedenfalls hat Birkholz den früheren Journalisten, Blogger und Medienmanager Robert von Heusinger (54) bereits zum Jahreswechsel als Kommunikationschef unter Vertrag ge­nommen.

In einer internen Personal-Mitteilung, die der Börsen-Zeitung vorliegt, bezeichnet Birkholz Transparenz und Dialog mit allen Stake­holdern als „zentrale Eckpunkte“ der strategischen Weiterentwicklung: „Die Schufa zu erklären und unser Tun verständlich zu machen, wird eine der wesentlichen Aufgaben sein.“ Es gehe darum, die Perspektiven der verschiedenen Anspruchsgruppen kennenzulernen, um ge­meinsame Lösungsansätze zu entwickeln. Mit Heusinger sei eine Persönlichkeit gewonnen, die für den Perspektivenwechsel steht.

Heusinger, der von 2016 bis vor wenigen Tagen die Kommunikation der HSBC Deutschland in Düsseldorf verantwortete, stammt wie seine künftige Chefin aus Bad Homburg und startete seine Berufslaufbahn nach einem volkswirtschaftlichen Studium in Saarbrücken und Aix-en-Provence in der Redaktion der Börsen-Zeitung. Anschließend war er als Finanzmarkt-Korrespondent der Wochenzeitung „Die Zeit“ tätig, bis er 2007 zur „Frankfurter Rundschau“ wechselte, die sich damals noch im Besitz von M. DuMont Schauberg befand. Die Karriere innerhalb des Kölner Zeitungshauses gipfelte 2014 in der Berufung in den Vorstand, dem er jedoch nur ein gutes Jahr angehörte.