Private Equity

Vom Reality-TV-Star zur Private-Equity-Milliardärin – Kim Kardashian

Sie hat Jura studiert und sich als Private-Equity-Unternehmerin mit 330 Millionen Instagram-Followern zur Milliardärin hochgearbeitet. Jetzt soll Kim Kardashians Unterwäschefirma Skims an die Börse gehen.

Vom Reality-TV-Star zur Private-Equity-Milliardärin – Kim Kardashian

Vom Reality-TV-Star zur
Private-Equity-Milliardärin

Von Christoph Ruhkamp, Frankfurt

Wenn sich die milliardenschweren Private-Equity-Manager aus aller Welt einmal im Jahr zur wichtigsten Branchenkonferenz "Superreturn" in Berlin einfinden, dann sind die Vortragssäle im Intercontinental-Hotel meist nur schwach besetzt. Doch im Juni dieses Jahres gaben die kühlen Köpfe und Zahlenmenschen ihre Zurückhaltung auf. Alle wollten Kim Kardashian sehen. Vom Reality-TV-Star ist die studierte Juristin in den vergangenen zwei Jahren laut Forbes-Liste zur Private-Equity-Milliardärin mit rund 1 Mrd. Dollar Vermögen geworden. Als Mitgründerin und Partnerin der Private-Equity-Firma SKKY Partners investiert die 43-Jährige, die gebürtig aus Los Angeles stammt und dort auch lebt, in junge Konsumgüter- und Medienunternehmen, die ein funktionierendes Geschäftsmodell haben, denen aber Kapital für Wachstum fehlt.

Mitgründer des Investmentfonds, dessen Zielvolumen im Dunkeln liegt, ist der erfahrene Marken-Investor Jay Sammons, der vorher für den Private-Equity-Riesen Carlyle gearbeitet hat. Sammons hatte bei Carlyle unter anderem Dr. Dres Kopfhörersparte Beats für 3 Mrd. Dollar an Apple verkauft. Nun stehen zusammen mit Kardashian die Themen E-Commerce, Gesundheit und Luxus im Zentrum.

Die erste Investition der neuen Private-Equity-Firma erfolgte vor wenigen Wochen: SKKY Partners kaufte sich in ein Unternehmen ein, das in den USA Trüffelprodukte in die Mainstream-Lebensmittel-Szene gebracht hat. Man werde nach Abschluss der Transaktion im ersten Quartal 2024 eine "signifikante" Minderheitsbeteiligung an der Premium-Gewürzmarke Truff halten. Über die finanziellen Bedingungen der Vereinbarung wurde Stillschweigen vereinbart.

Wurzeln in Armenien

Berühmt gemacht hat Kardashian, deren Familie väterlicherseits Wurzeln in Armenien hat, die TV-Trash-Serie "Keeping up with the Kardashians", nachdem sie zuvor als Assistentin der Hotel-Erbin Paris Hilton gearbeitet hatte. In Berlin sprach die Instagram-Celebrity, die über 330 Millionen Follower verfügt, im Juni auf der "Superreturn"-Konferenz vor den versammelten Finanzinvestoren, gehüllt in ein armygrünes, bodenlanges Kleid, über ein Thema, für das sie wahrhaftig Expertin ist: wie man über soziale Medien eine bei Konsumenten begehrte Marke aufbaut. Neben ihr auf dem Podium saß der 74 Jahre alte Carlyle-Gründer David Rubenstein, der als Urgestein der Branche dafür bekannt ist, dass er einen großen Teil seines Milliardenvermögens für wohltätige Zwecke gespendet hat.

Ihre 2019 gegründete Shapewear-Marke Skims, deren Unterwäsche die Körperformen dem gerade geltenden Schönheitsideal anpasst, soll schon bald in New York an die Börse gehen und dabei mit bis zu 4 Mrd. Dollar bewertet werden. Die Unterlagen für das geplante IPO wurden kürzlich bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht. Im vergangenen Jahr schätzten Experten das Unternehmen noch auf etwas mehr als 3 Mrd. Dollar.

Hinter der Skims-Marke, die neben Shapewear Bademode, Kleider und Jogginganzüge anbietet, steckt als kreativer Geist und mit einem Minderheitsanteil von 5% als Miteigner Kardashians Ex-Mann, der Rapper Kanye West. Das könnte beim IPO noch zum Problem werden. Denn Wests antisemitische Ausfälle haben Ablehnung bei vielen Influencern erregt. Kommt es tatsächlich so, dann würden ausgerechnet ebenjene sozialen Medien, die Kardashian erst groß und reich gemacht haben, ihr die Flügel stutzen.

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