Die bevorstehende Abnabelung der Dialysetochter FMC aus dem Fresenius-Konzern kommt im Aktienmarkt gut an. Die Titel von Fresenius Medical Care legte im Handelsverlauf mehr als 10% zu und gingen als Tagessieger im Dax um 7,3% fester bei 39,88 Euro aus dem Xetra-Handel. Für die Muttergesellschaft Fresenius lief es weniger erfreulich. Die Aktie war mit einem Minus von 4,4% auf 27,59 Euro das Schlusslicht im Dax.

Die mit Ertragsproblemen kämpfende FMC soll über einen Rechtsformwandel zur Aktiengesellschaft werden und damit künftig bilanziell nicht mehr voll bei Fresenius konsolidiert werden. Fresenius wiederum will mit einem Anteil von 32% als Ankeraktionär an Bord bleiben und FMC als aktiver Investor begleiten. Beide Firmen versprechen sich aus der Entflechtung mehr Ertragschancen. „Wir lösen uns von Strukturen, die beide Unternehmen daran gehindert haben, das Beste aus sich herauszuholen“, unterstreicht Fresenius-CEO Michael Sen.

Beide Konzerne hatten 2022 deutliche Ergebniseinbußen zu verzeichnen und rechnen auch 2023 noch nicht mit dem Turnaround. Fresenius will dennoch die Dividende für 2022 konstant halten und 0,92 Euro je Aktie verteilen, womit in Summe gut 500 Mill. Euro ausgeschüttet werden. Sen kündigt eine „progressive Dividendenpolitik“ an und will den Ausschüttungssatz auch künftig mindestens auf Vorjahresniveau halten. Bei FMC müssen die Anteilseigner Abstriche machen. Das Unternehmen kürzt die Dividende um 17% auf 1,12 Euro je Titel.

Die aktuellen Anlageurteile von Analysten zu den beiden Unternehmen fielen unterschiedlich aus. Die Schweizer Großbank UBS bestätigte ihre Kaufempfehlung für Fresenius mit einem Kursziel von 32,50 Euro. Berenberg rät weiterhin zum Kauf von FMC mit einem Kursziel  von 46,83 Euro. Der Dax, in dem beide Titel vertreten sind, schloss am Mittwochabend nur geringfügig verändert mit 15400 Punkten. Der Euro Stoxx 50 gab um 0,2% auf 4243 Zähler nach. Der Euro ermäßigte sich um 0,2 % auf 1,0630 Dollar. Der Ölpreis sackte um 3,2% auf 80,67 Dollar je Barrel ab. Wie aus dem Protokoll der geldpolitischen Sitzung der US-Notenbank Fed vom 31. Januar und 1. Februar hervor geht, haben „fast alle“ Mitglieder des Offenmarktausschusses die Entscheidung, den Leitzins nur um 25 Basispunkte anzuheben, mitgetragen.

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