Hamburg will sich als Finanzstandort im Bereich der Klimawandelfinanzierung profilieren. Der Stadtstaat stellte am Freitag einen mit der Handelskammer Hamburg und der Initiative Finanzplatz Hamburg e.V. erarbeiteten Masterplan für die Finanzwirtschaft bis 2025 vor, der unter anderem auf eine Förderung von Sustainable Finance abzielt. Man sehe hier große Chancen, „ein Vorreiterstandort“ werden zu können, sagte Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD).

Er verwies auf eine Anfang 2021 durch die Hamburger Hochbahn begebene grüne Anleihe über 500 Mill. Euro sowie auf die von der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) seit 2016 emittierten Social Bonds. Viele dieser Instrumente würden bei großen Finanzierungsthemen der Stadt in den kommenden Jahren genutzt, kündigte Dressel an. Dabei sei man bestrebt, dass die Finanzierungen für die großen Zukunftsprojekte der Stadt auch aus Hamburg kommen.

Harald Vogelsang, Chef der Hamburger Sparkasse (Haspa) und zugleich Vorsitzender des 2007 gegründeten Finanzplatz Hamburg e.V., betonte, Ziel für Hamburg im Bereich Sustainable Finance müsse es sein, möglichst zu einem „Leuchtturm in Nordeuropa“ zu werden. Dafür gelte es gegebenenfalls auch von anderen Finanzstandorten im Ausland, die heute besser seien, zu lernen.

Mit dem Masterplan reagiert Hamburg auch auf das Schrumpfen der Finanzbranche in den vergangenen zwei Jahrzehnten. So ging die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Finanzwirtschaft Hamburgs von 2008 bis 2019 um 6% auf rund 44300 zurück – vor allem infolge der Konsolidierung in der Assekuranz und des damit verbundenen Verlusts von Unternehmenszentralen in der Stadt.

Finanzsenator Dressel erklärte, ohne eine leistungsfähige Finanzwirtschaft werde es Hamburg nicht gelingen, die großen Herausforderungen der kommenden Jahre, wie die Transformation zu einer klimaneutralen Stadt, zu bewältigen. Der Masterplan sieht unter anderem Verbesserungen bei der Förderung von Start-up-Unternehmen der Finanzwirtschaft vor. Geplant ist, verbunden mit finanziellen Mitteln, ein „Fintech Accelerator“, um innovative Firmen an den Standort zu binden.

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