Der Bankenverband hat seine Lücke an der Spitze geschlossen. Heiner Herkenhoff (60) wird neuer Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken. Er tritt das Amt am 1. April an. Dies teilte der Verband der privaten Banken nach der Entscheidung des Vorstands mit. Herkenhoff ist seit 2009 Head of Public Affairs bei der Commerzbank. Den Verband kennt er aus eigener Anschauung aber bereits von innen. Bevor er zur Commerzbank wechselte, leitete er von 2000 an die Kommunikation des Verbands.

Herkenhoff folgt auf Christian Ossig (51), der das Amt im Januar aus persönlichen Gründen niedergelegt hatte. Nach einem schweren Unfall im vergangenen Sommer war Ossig monatelang nicht arbeitsfähig. Die Hoffnung auf Rückkehr erfüllte sich nicht. Während seiner Abwesenheit übernahm seine Stellvertreterin, Henriette Peucker, seine Aufgaben. Ossig hatte die Doppelspitze des Verbandes, den er zusammen mit Andreas Krautscheid führte, im Zuge einer Strukturreform wieder abgeschafft. Krautscheid verließ Anfang 2022 den Bankenverband.

Verbandspräsident Christian Sewing bescheinigte Herkenhoff langjährige Erfahrung in der Finanzbranche und in der Interessenvertretung der Banken gegenüber der Politik und anderen Gruppen. „Er kennt den Bankenverband seit vielen Jahren, ist unter den Mitgliedsinstituten ebenso gut vernetzt wie unter politischen Entscheidern in Berlin und Brüssel und bringt Managementerfahrung mit“, erklärte Sewing. Herkenhoff will in neuer Funktion die Banken dabei unterstützen, zur Energiewende und Digitalisierung beizutragen. Dafür müssten regulatorischen Rahmenbedingungen richtig gesetzt sein. Peucker werde als stellvertretende Hauptgeschäftsführerin und Leiterin „Politik und Innovation“ auch künftig eine starke Führungsrolle einnehmen, so Sewing.