CFO-Interview

Immofinanz forciert Wohnungsbau

Der Gewerbeimmobilienkonzern Immofinanz steht vor dem Zukauf von Fachmarktzentren und Bürogebäuden und baut mit Wohnen eine dritte Assetklasse auf. An den S-Immo-Aktien hält Finanzvorstand Stefan Schönauer aktuell fest.

Immofinanz forciert Wohnungsbau

hek Frankfurt

Die auf Fachmarktzentren und Bürogebäude fokussierte Immofinanz aus Wien baut mit Wohnen eine dritte Assetklasse auf. Der Gewerbeimmobilienkonzern will die Hälfte seiner Stop-Shop-Märkte überbauen und damit bis zu 600000 Quadratmeter Wohnfläche oder etwa 12000 Wohnungen schaffen. „Dieser Bestand dürfte dann einen Wert von 1,5 Mrd. Euro haben“, sagt Finanzvorstand Stefan Schönauer im Interview der Börsen-Zeitung. Ende Juni belief sich das Immobilienvermögen des Konzerns auf insgesamt 5,1 Mrd. Euro. Die ersten Pilotprojekte seien gestartet, sagt Schönauer. Immofinanz werde ökologisch verträglich in modularer Holzbauweise und mit klimaneutralem Energiekonzept bauen.

Die Ankündigung, 1Mrd. Euro in Projektentwicklung und Akquisitionen zu stecken, wollen die Österreicher in den nächsten 24 Monaten umsetzen. Der Fokus liege auf dem Ankauf weiterer Bürogebäude für das auf Flexibilität ausgerichtete Myhive-Office-Konzept und dem Ausbau der Fachmarktzentren. Derzeit hat Immofinanz knapp 100 Fachmarktzentren in Zentral- und Osteuropa. Mittelfristig sollen es 140 werden. „Momentan befinden sich einige größere Transaktionen in der Prüfung“, sagt Schönauer. Finanzieren will der CFO die Expansion zunächst mit Eigenmitteln. Immofinanz verfüge derzeit über 1 Mrd. Euro Cash. Falls Fremdfinanzierungsschritte notwendig würden, könne es durchaus sein, dass sie auf dem Bondmarkt erfolgten.

An dem Aktienpaket von 26,5% an der österreichischen S Immo halte Immofinanz aktuell fest, stellt der Finanzvorstand klar. Die geplante Übernahme des Konkurrenten war unlängst am Höchststimmrecht von S Immo gescheitert. „Wir halten uns alle Optionen offen“, sagt Schönauer. „S Immo ist eine ertragreiche Beteiligung, mit der wir sehr zufrieden sind.“ Mit den Aktien werde eine Rendite wie mit einer Büroimmobilie erzielt. Kurzfristig gebe es daher keinen Handlungsbedarf.

Interview Seite 11

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