T-Mobile US

Telekom in USA vor Mehrheits­schwelle

Die Deutsche Telekom stockt ihren Anteil an T-Mobile US um weitere 5,3 % auf und landet damit bei der US-Tochter schon knapp unter der Mehrheitsschwelle.

Telekom in USA vor Mehrheits­schwelle

hei Frankfurt

Die Deutsche Telekom stockt ihren Anteil an T-Mobile US um weitere 5,3% auf und landet damit bei der US-Tochter schon knapp unter der Mehrheitsschwelle. Dabei finanziert sie einen Teil des umgerechnet 6 Mrd. Euro schweren Pakets aus dem Verkaufserlös für ihre holländische Beteiligung T-Mobile NL. Diese geht für einen Gesamtwert von 5,1 Mrd. Euro an die Finanzinvestoren Apax und Warburg Pincus. Aus dem Barmittelzufluss von 3,8 Mrd. Euro hat die Telekom bis zu 2,4 Mrd. Dollar für den Erwerb von T-Mobile-US-Aktien reserviert. Die restlichen gut zwei Drittel stemmt der Bonner Dax-Konzern mit einer Kapitalerhöhung. Softbank tauscht 45 Millionen ihrer Anteile an T-Mobile US gegen neue T-Aktien, und zwar zum Preis von 20 Euro je Stück. Dies entspricht einer Prämie von 12% auf den Schlusskurs vom vergangenen Freitag.

Telekom-Lenker Tim Höttges spricht daher von einer „sehr vorteilhaften Transaktion“, zumal die Telekom für einen größeren Teil des T-Mobile-US-Pakets den zuvor vereinbarten Festpreis anrechnen lassen konnte. Am Ende ergibt sich für insgesamt rund 65 Millionen erworbene Anteile an der US-Tochter für die Telekom ein Durchschnittspreis von 109 Dollar je Aktie. Dies vergleicht sich mit einem aktuellen Marktwert von 136 Dollar. Die T-Aktie verzeichnete gestern anfangs Kursgewinne, gab diese jedoch im Verlauf ab. Softbank-Titel legten dagegen zu.

Softbank wird mit einem Anteil von 4,5% neuer zweitgrößter Aktionär der Telekom hinter dem Bund. Dafür soll Marcelo Claure, der bei dem japanischen Technologiekonzern fürs Tagesgeschäft zuständig ist, in den Aufsichtsrat des Bonner Konzerns einziehen. Softbank, die im Zuge der Transaktion das Recht hat, ihr T-Aktien-Paket zu beleihen, ge­winnt auf diese Weise dringend benötigte Liquidität. Darüber hinaus sieht Claure „Potenzial“ in der T-Aktie, die als deutlich unterbewertet gilt. Bei den in einer Festpreisoption für die Telekom gebundenen Aktien von T-Mobile US gibt es für die Japaner dagegen keine Möglichkeiten für einen Wertzuwachs.

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