Vorstandsvergütung

Unternehmen droht Abstimmungsdesaster

Neue Vorgaben im Aktiengesetz könnten bei strenger Auslegung den Anforderungen der Investoren an eine transparente Darstellung der Managergehälter zuwiderlaufen.

Unternehmen droht Abstimmungsdesaster

swa Frankfurt

Für Unternehmen wird es im neuen Regulierungsrahmen für eine transparente Darstellung der Vorstandsgehälter schwieriger, die Anforderungen der Investoren zu erfüllen. Neue Vorgaben im Aktiengesetz zur Gestaltung der Vergütungsberichte haben Querelen zwischen Emittenten und Wirtschaftsprüfern ausgelöst, wie Unternehmensberater Michael Kramarsch, Managing Partner der HKP Group, erläutert. Dabei geht es vor allem darum, inwieweit kurzfristige varia­ble Gehaltsbestandteile weiterhin in dem Geschäftsjahr dem Einkommen des Vorstands zugerechnet werden, in dem er den Short Term Incentive auch verdient hat. Aus Sicht von Abschlussprüfern ist das Gesetz so auszulegen, dass der Bonus erst gezeigt wird, wenn er tatsächlich ausgezahlt wird, – das ist in der Regel erst nach Ende des Stichtags der Fall. Wenn sich diese Einschätzung durchsetzt, droht den Unternehmen aus Sicht von Kramarsch eine Klatsche in der Hauptversammlung. Denn die Investoren könnten sich so „kein Urteil über Pay-for-Performance bilden“, warnt der Experte.

Der einflussreiche Stimmrechtsberater Glass Lewis hat in seinen Guidelines für 2022 bereits eine periodengerechte Transparenz angemahnt.

Bericht Seite 9

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