Industriegase

Air Liquide profitiert von steigenden Preisen

Wie der größere Konkurrent Linde steigerte der französische Konzern im vergangenen Jahr Umsatz und Gewinn. In diesem Jahr will Air Liquide das Ergebnis weiter erhöhen.

Air Liquide profitiert von steigenden Preisen

dpa-afx/jh Paris/München

Die Geschäfte des französischen Indus­triegaseherstellers Air Liquide laufen dank der Konjunkturerholung rund. Nach einem Gewinnplus im vergangenen Jahr will der Konzern 2022 abermals mehr verdienen. Das Management sei zuversichtlich, im laufenden Jahr die operative Marge und den bereinigten Nettogewinn weiter zu steigern, sagte der Vorstandsvorsitzende Benoît  Potier. Dabei klammert er Wechselkurseffekte aus.

Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um fast 14% auf 23,3 Mrd. Euro. Damit übertraf Air Liquide die Erwartungen der Analysten. Zum Zuwachs trugen nach eigenen Angaben vor allem Projekte im Zusammenhang mit der Energiewende bei. Bereinigt um Schwankungen von Währungskursen und Energiepreisen stieg der Erlös um 8,2%. Linde erzielte auf vergleichbarer Basis ein Wachstum von 11% (vgl. BZ vom 11. Februar). Wie der Weltmarktführer profitiert Air Liquide, im Weltmarkt an zweiter Stelle, von steigenden Verkaufspreisen. Höhere Energiekosten seien an Großkunden und Händler weitergegeben worden, hieß es. Linde gelingt dies ebenfalls – nach eigener Aussage aufgrund der Stärke der Verträge.

Das bereinigte operative Ergebnis von Air Liquide legte 2021 um 9,8% auf fast 4,2 Mrd. Euro zu. Die Marge betrug 17,8%. Unter dem Strich steht ein Gewinn von knapp 2,6 Mrd. Euro, fast 5,6% mehr als ein Jahr zuvor. Bereinigt um Wechselkurse betrug das Plus 8,9%. Linde erzielte bei einem Umsatz von 30,8 Mrd. Dollar ein um Sondereffekte bereinigtes operatives Ergebnis von 7,2 Mrd. Dollar, was eine Marge von 23,3% ergibt. Der Nettogewinn stieg auf 5,58 Mrd. Dollar. Air Liquide will die Dividende um 5,5% auf 2,90 Euro je Aktie erhöhen.

Air Liquide berichtete wie in der vergangenen Woche Linde von einem guten Geschäft mit der Gesundheitsbranche, der unter anderem Sauerstoff geliefert wird. Auch das Geschäft mit der Elektronikindustrie florierte. Beide Segmente gaben der größten Sparte Gas & Services Rückenwind, die 95% des Konzernumsatzes ausmacht. Die beiden anderen Sparten trugen ebenfalls mit zweistelligen Zuwachsraten zum Wachstum bei. Im Bereich Global Markets & Technologies setzte sich die starke Entwicklung des Geschäfts mit Biogas fort, ebenso das mit Wasserstofftankstellen für Autos.

Partner für Wasserstoff

Wie Linde will sich Air Liquide verstärkt auf Wasserstoff als eine Schlüssellösung im Kampf gegen den Klimawandel konzentrieren. Dazu seien im vergangenen Quartal zahlreiche Projekte und Partnerschaften auf den Weg gebracht worden.

Um besser durch die Coronakrise zu kommen, hatte Air Liquide 2020 ein Effizienzprogramm gestartet. Im vergangenen Jahr seien auf diese Weise 430 Mill. Euro eingespart worden, hieß es. Ziel seien 400 Mill. Euro gewesen.

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