Raumfahrt

Airbus will privaten ISS-Nachfolger in Gemeinschaftsunternehmen bauen

Airbus gründet zusammen mit Voyager Space aus den USA ein Joint Venture. Das Gemeinschaftsunternehmen soll den Nachfolger für die ISS-Raumstation entwickeln, bauen und betreiben.

Airbus will privaten ISS-Nachfolger in Gemeinschaftsunternehmen bauen

Airbus will privaten
ISS-Nachfolger mitbauen

Gemeinschaftsunternehmen zusammen mit Voyager Space

wü Paris

Airbus Defence and Space und Voyager Space aus den USA wollen ein Gemeinschaftsunternehmen für die private Raumstation Starlab gründen, die sie zusammen als Nachfolger für die internationale Raumstation ISS planen. Die amerikanische Weltraumagentur Nasa will die ISS spätestens 2030 ausmustern und durch eine kommerzielle Raumstation ersetzen. Sie hat dafür drei Projekte in die Vorauswahl genommen, darunter Starlab. Dieses sollte laut ursprünglichen Plänen ein aufblasbares, von dem US-Konzern Lockheed Martin konzipiertes Modul enthalten, den von den Astronauten bewohnten Teil.

Doch inzwischen hat sich Voyager Space für eine metallene Struktur entschieden. Das Unternehmen aus Denver hat deshalb bereits im Januar angekündigt, mit der Rüstungs- und Raumfahrtsparte von Airbus zusammenarbeiten zu wollen. Der europäische Konzern hat das Kolumbus-Modul für die ISS gebaut. Finanzielle Details oder die Höhe der Beteiligung an dem Joint Venture wollten die beiden Firmen nicht bekanntgeben. “Das Gemeinschaftsunternehmen wird US-geführt sein, mit einem europäischen Standbein”, erklärte Airbus-Defence-and-Space-Chef Michael Schöllhorn während einer Telefonkonferenz. Der europäische Teil werde in Bremen angesiedelt sein, wo sich die Raumfahrtaktivitäten von Airbus befinden. Die europäische Raumfahrtagentur Esa werde bei dem Starlab-Projekt eingebunden.

Der Zusammenbau werde in den USA erfolgen, doch Airbus sei wichtigster industrieller Partner, sagte Voyager-Space-Chef Dylan Taylor. Es könnten noch weitere Partner mit an Bord kommen. Taylor geht davon aus, dass die Nasa zwei Anbieter auswählen wird, wobei sich der internationale Aspekt positiv für Starlab auswirken könnte. Die geplante Raumstation ist für wissenschaftliche Arbeiten gedacht. “Wir zielen nicht auf Raumfahrttourismus ab”, so Taylor. Starlab werde auf jeden Fall bereitgestellt, bevor die ISS ausgemustert werde. Ob Ende 2027 oder Anfang 2028 sei aber noch nicht entschieden.

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