Entwicklerkonferenz

Apple verspricht mehr Datenschutz

Der   Computerkonzern  Apple  hat die jährliche Entwicklerkonferenz WWDC genutzt, um anzukündigen, dass das seit Monaten von Konzernchef Tim Cook betonte Thema Datenschutz tiefer in der Software von iPhone, iPad und Mac verankert werden soll....

Apple verspricht mehr Datenschutz

dpa-afx/scd Cupertino/Frankfurt

Der   Computerkonzern  Apple  hat die jährliche Entwicklerkonferenz WWDC genutzt, um anzukündigen, dass das seit Monaten von Konzernchef Tim Cook betonte Thema Datenschutz tiefer in der Software von iPhone, iPad und Mac verankert werden soll. Zuletzt hatte ein Update der Betriebssysteme für iPhone und iPad dafür gesorgt, dass Anwenderinnen und Anwender sich aktiv gegen Werbe-Tracking entscheiden können.

Auf der virtuell veranstalteten Entwicklerkonferenz legte Apple jetzt noch einmal nach. So wird die E-Mail-App in künftigen Betriebssystemen beispielsweise verhindern, dass Überwachungsprogramme nachvollziehen können, ob jemand eine Mail geöffnet hat oder nicht. Mit seinem Vorstoß in Sachen Datenschutz lenkt Cook den iPhone-Konzern auf Kollisionskurs mit großen Internetkonzernen wie Facebook. Das weltgrößte soziale Netzwerk lebt davon, Daten über seine Nutzer zu sammeln – auf und außerhalb der Plattform –, um zielgerichtete Werbeanzeigen verkaufen zu können. Trotz Protesten von Facebook und aus der Werbeindustrie baut Apple den Datenschutz aktuell weiter aus.

So soll der Apple-Browser Safari künftig seine IP-Adresse im Netz verschleiern können. Wer zudem alle Netzverbindungen seiner Apps abschirmen möchte, kann künftig auf eine entsprechende Funktion „Private Relay“ zurückgreifen. Ähnlich wie bei einer VPN-Verbindung wird der Apple-Anwender mit Private Relay bei seinen Bewegungen im Netz anonymisiert. Im Gegensatz zu einem klassischen Virtual Private Network können die Kunden aber keinen virtuellen Standort auswählen, zum Beispiel um von Deutschland aus Streaming-Inhalte anschauen zu können, die eigentlich Zuschauern in den USA vorbehalten sind.

Die Videochat-App Facetime wird nach dem Boom von rivalisierenden Diensten wie Zoom in der Coronakrise deutlich ausgebaut. Apple tritt dabei aber nicht nur gegen Zoom an, sondern auch gegen Facebook. Denn die erneuerte Videochat-Software von Apple ermöglicht nun etwa auch gemeinsame Filmabende mit Freundinnen und Freunden, obwohl jeder zu Hause ist.

Das funktioniert nicht nur quer über die Apple-Produktpalette – iPhone, iPad, Mac und Apple TV – hinweg. Auch Nutzer von Android-Smartphones und Windows-Computern sollen sich erstmals auch in Facetime-Videochats einwählen können. Laut Apple sind alle Verbindungen mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gegen ein Ausspähen geschützt.

Zudem präsentierte der iPhone-Anbieter neue Gesundheitsfunktionen unter Einbindung der Apple Watch. Anders als erwartet, wurden allerdings keine neuen Geräte des Konzerns aus Cupertino vorgestellt.