Maschinenbau

Auftragslage stimmt Heidelberg zuversichtlich

Heidelberger Druck sitzt nach den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres auf einem Auftragspolster, das schon lange nicht mehr so dick war. Das stimmt den Traditionskonzern auch mit Blick auf den kommenden Turnus optimistisch.

Auftragslage stimmt Heidelberg zuversichtlich

kro Frankfurt

Der im Dezember in den SDax zurückgekehrte Maschinenbauer Heidelberger Druck blickt dank voller Orderbücher nach den ersten neun Monaten gelassen in die nahe Zukunft. Der Auftragsbestand kletterte von April bis Dezember gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast 40 % auf 951 Mill. Euro und lag damit deutlich höher als vor der Corona-Pandemie.

„Das versetzt uns nicht nur in die Lage, unsere Umsatzprognose für das Gesamtjahr auf mindestens 2,1 Mrd. Euro zu konkretisieren, sondern es gibt uns bereits heute Zuversicht gibt für das nächste Geschäftsjahr 2022/2023“, sagte Konzernchef Rainer Hundsdörfer, der Ende März aus Altersgründen aus dem Unternehmen ausscheidet und dann vom früheren Carl-Zeiss-Meditec-Chef Ludwin Monz beerbt wird. Bei den Jahreserlösen hatte Heidelberger zuletzt noch mindestens 2 Mrd. Euro angepeilt. Die Ebitda-Marge soll sich weiterhin in einer Spanne von 7 bis 7,5 % bewegen. Hier hatte der Konzern den Ausblick im zweiten Geschäftsquartal angesichts un­erwartet guter Entwicklungen im Asset Management hochgeschraubt. Unter dem Strich will das Unternehmen nach zwei deutlichen Verlustjahren denn auch weiterhin schwarze Zahlen schreiben.

In den ersten neun Monaten war das Ergebnis nach Steuern von 3 Mill. Euro im Vorjahr auf nun 40 Mill. Euro geklettert. Der Bestelleingang stieg um ein Drittel auf rund 1,9 Mrd. Euro. Die Nachfrage habe sich in allen wichtigen Absatzregionen weltweit erfreulich entwickelt, sagte Hundsdörfer.

Wie vielen anderen Playern aus dem produzierenden Gewerbe machen auch Heidelberg die weltweiten Materialengpässe weiter zu schaffen. Zwar bringe die hohe Fertigungstiefe dem Unternehmen derzeit einen klaren Wettbewerbsvorteil und die Zusammenarbeit mit den Zulieferern laufe gut, wie Hundsdörfer sagte. Allerdings stehe Heidelberg auch in den kommenden Wochen und Monaten in diesem Umfeld vor ständigen Herausforderungen.

An der Börse reagierten Anleger dennoch hocherfreut. Die Aktie legte in der Spitze um fast 15 % zu und setzte sich an die Spitze im Nebenwerteindex. Analysten bescheinigten dem Unternehmen eine solide Performance, die die Erwartungen übertroffen habe. Stifel-Experte Daniel Gleim hob die Entwicklungen im Wallbox-Geschäft hervor, das Heidelberg seit einiger Zeit stark vorantreibt und in dem sich die Umsätze laut Finanzchef Marcus Wassenberg in diesem Geschäftsjahr mehr als verdoppeln werden. Nach den ersten neun Monaten beliefen sich die Erlöse bereits auf 35 Mill. Euro, nach 22 Mill. Euro im vergangenen Jahr.