Nach kritischen Medienberichten

BASF verkauft Anteile an zwei Joint Ventures in China

BASF beschleunigt den Verkauf von Anteilen an zwei chinesischen Joint Ventures. Zuvor hatte es Vorwürfe gegen Mitarbeiter einer BASF-Partnerfirma gegeben.

BASF verkauft Anteile an zwei Joint Ventures in China

BASF will Anteile an den beiden Joint Ventures im chinesischen Korla im Zentrum der Region Xinjiang verkaufen. Der Konzern verwies bei der Bekanntgabe dieser Entscheidung am Freitag auch auf jüngste Berichte über mögliche Menschenrechtsverletzungen. Die Situation in der Region sei "stets Teil der BASF-Gesamtbeurteilung ihrer Joint Ventures in Korla", hieß es.

"Regelmäßige Sorgfaltsmaßnahmen, einschließlich interner und externer Audits, haben keine Hinweise auf Menschenrechtsverletzungen in den beiden Joint Ventures ergeben", betonte der Konzern. Dennoch hätten kürzlich veröffentlichte Berichte über den Joint-Venture-Partner schwerwiegende Vorwürfe enthalten, die auf Aktivitäten hinweisen, "die nicht mit den Werten von BASF vereinbar sind".

Verkaufsprozess ist angelaufen

Daher werde BASF den seit dem vierten Quartal 2023 laufenden Prozess zur Veräußerung ihrer Anteile an Markor Chemical Manufacturing und Markor Meiou Chemical beschleunigen – vorbehaltlich der Verhandlungen und der erforderlichen Genehmigungen der zuständigen Behörden. BASF betreibt in Xinjiang seit 2016 zwei Gemeinschaftsfirmen zur Herstellung von Chemikalien.

Insgesamt seien in den beiden Joint Ventures in Korla rund 120 Menschen beschäftigt, davon rund 40 bei dem BASF Markor Chemical Manufacturing (Xinjiang) Company Limited, das sich demnach in BASF-Mehrheitsbesitz befindet.

Zuvor hatte es Vorwürfe gegeben, dass Mitarbeiter einer BASF-Partnerfirma in der Region Xinjiang an einer staatlichen Kontroll- und Unterdrückungskampagne gegen die muslimische Minderheit der Uiguren beteiligt gewesen sein sollen. Sie sollen demnach Uiguren ausspioniert haben, wie das ZDF und das Magazin "Der Spiegel" berichtet hatten.

BASF beschleunigt Joint-Venture-Ausstieg

dpa-afx Ludwigshafen