Bau- und Maschinenindustrie

Bauer legt Schwerpunkt auf Profitabilität

Innerhalb von zwei bis drei Jahren soll sich die operative Marge in etwa verdoppeln. Zudem strebt der Vorstand eine höhere Eigenkapitalquote an.

Bauer legt Schwerpunkt auf Profitabilität

jh München

Nach zwei Jahren mit einem Nettoverlust konzentriert sich der Vorstand von Bauer nun auf bessere Ergebnisse. „Wir setzen in den Folgejahren einen klaren Fokus auf die Steigerung unserer Profitabilität“, sagte Michael Stomberg, seit November 2018 Vorstandsvorsitzender, in der Bilanzpressekonferenz. Dafür gebe es zahlreiche Ansatzpunkte wie die Kosten und Synergien innerhalb des Konzerns. Der Tiefbaukonzern stellt auch Baumaschinen her, die zum Teil die Konkurrenten im Baugeschäft kaufen.

Für dieses Jahr strebt das Unternehmen mit Sitz in Schrobenhausen (Oberbayern) ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 75 Mill. bis 85 Mill. Euro an. Das bedeute unter dem Strich einen deutlich zweistelligen Millionengewinn, wie Stomberg ergänzte. Das Niveau von 2018 erreicht Bauer damit allerdings noch nicht. Damals erzielte das Unternehmen bei einer Gesamtleistung von knapp 1,7 Mrd. Euro ein Ebit von 100 Mill. Euro. Die Ebit-Marge betrug 6,3%. 2020 waren es 4,1%. Von 2022 oder 2023 an will Bauer eine Marge von 7 bis 9% erzielen, wie Finanzvorstand Hartmut Beutler berichtete.

Für die Konzernleistung, die im vergangenen Jahr um knapp 9% sank, wird 2021 ein Anstieg auf 1,55 bis 1,65 Mrd. Euro erwartet. Grundlage für die Prognose ist der im vergangenen Jahr um 13% gestiegene Auftragsbestand (siehe Tabelle). Obwohl die Märkte in der Pandemie sehr volatil gewesen seien, sei es im Segment Bau gelungen, einige große Aufträge zu gewinnen, heißt es.

Dass das Nettoergebnis negativ blieb, begründete Stomberg zum einen damit, dass Verluste vor allem in Ländern entstanden seien, in denen nicht so hohe Steuern gezahlt würden. Zum anderen verwies er auf das nach wie vor deutlich negative Finanzergebnis von –39 (i.V. –45) Mill. Euro. In diesem Jahr wolle Bauer den Zinsaufwand und die Nettoverschuldung weiter verringern. Beutler rechnet mit einer Eigenkapitalquote von 27 bis 28% am Ende dieses Jahres. Ziel sei ein Wert etwas über 30%. Um die Quote zu erhöhen, hat vor kurzem eine außerordentliche Hauptversammlung einer Kapitalerhöhung zugestimmt, die einen Erlös von rund 75 Mill. Euro bringen soll (vgl. BZ vom 31. März).

Stomberg bekräftigte, dass der Münchner Immobilienunternehmer Alfons Doblinger die Absicht habe, seine Beteiligung an Bauer auf knapp unter 30% zu steigern. Aktuell sind es 19,8%. Der Anteil der Familie Bauer würde damit von derzeit 43,8 auf etwa 36% verwässert. „Dann haben wir zwei große Ankeraktionäre mit langfristigem Anlagehorizont“, sagte Stomberg. Geschäftsverbindungen der beiden Unternehmen gebe es nicht. Die Verbundenheit begründete Stomberg mit privaten Kontakten, die es seit langem gebe.

Bauer AG
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Euro20202019*
Auftragsbestand11631028
Gesamtleistung14541595
Umsatz13431471
Ebitda165134
Ebit55,533,7
Nettoergebnis–8,2–36,6
Eigenkapitalquote (%)23,723,8
Nettoverschuldung529564
Mitarbeiter (Anzahl)1102712701
*) angepasste ZahlenBörsen-Zeitung