Chipmangel

BMW schlägt sich besser als Daimler

Der Chipmangel trifft die deutsche Autoindustrie immer stärker. Die Hersteller können daher weniger absetzen als ursprünglich geplant. Doch die Misere wirkt sich unterschiedlich aus.

BMW schlägt sich besser als Daimler

sck München – Der Chipmangel trifft die deutsche Autoindustrie immer stärker. Die Hersteller können daher weniger absetzen als ursprünglich geplant. Doch die Misere wirkt sich unterschiedlich aus. So kommt BMW im Kerngeschäft mit den Widrigkeiten besser zurecht als Daimler. Der Münchner Konzern berichtete fürs zurückliegende dritte Quartal über einen Absatzrückgang der Marken BMW und Mini von 12% auf exakt 593189 Fahrzeuge. Davon entfallen auf BMW 524870 Stück (–10%). Tags zuvor hatte der Stuttgarter Wettbewerber für die Monate Juli bis September einen Absatzeinbruch von 30% bei der Marke Mercedes-Benz gemeldet (vgl. BZ vom 7. Oktober).

Während Mercedes-Benz Cars (einschließlich Smart) nach neun Monaten mit 1,62 Millionen Pkw sogar unter das Absatzniveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie zurückfiel, konnte sich BMW mit einem Neugeschäftszuwachs von 18% auf 1,93 Millionen Stück in den ersten neun Monaten 2021 relativ gut behaupten. Zum Vergleich: In den ersten drei Quartalen 2019 verzeichneten die Münchner 1,87 Millionen Stück.

BMW half ein großer Schwung in der ersten Jahreshälfte 2021. Diese Dynamik ist aber nun vorerst beendet. „Aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit von Halbleiter-Komponenten hat die BMW Group in den ersten neun Monaten vereinzelt Anpassungen des Produktionsprogramms vorgenommen. Der Konzern geht davon aus, dass die Versorgungssituation mit Halbleiterkomponenten weiterhin angespannt bleiben wird. Wenngleich der Konzern die Auswirkungen der Engpässe auf Gesamtjahressicht bislang abfedern konnte, sind Effekte auf den Absatz in den kommenden Monaten nicht auszuschließen“, teilte BMW mit. Finanzvorstand Nicolas Peter nannte zuletzt die Summe von 80000 bis 90000 Fahrzeugen, die BMW wegen der Chipknappheit im laufenden Jahr nicht ausliefern kann.

Höhere Verkaufspreise helfen

Diesen Dämpfer kann BMW aber im Ergebnis überkompensieren mit höheren Verkaufspreisen. Letzteres ist eine Folge der Knappheit und gestiegener Einkaufspreise bei einer zugleich hohen Nachfrage. Ende September erhöhte der Konzern seine Gewinnprognose. Damit gehört BMW in der Branche zu den Ausnahmen (vgl. BZ vom 30. September).

Im Detail verdoppelte BMW  den Absatz elektrifizierter Fahrzeuge (inklusive Hybride) in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf 231576 Stück. Das entspricht einem Anteil am Gesamtabsatz von 12%.

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