Autoindustrie

BMW steigert Profitabilität deutlich

BMW verdient im Kerngeschäft deutlich mehr Geld. Der Münchner Autokonzern überzeugte an der Börse mit guten Zahlen zum Jahresauftakt und neuen Aktienrückkäufen.

BMW steigert Profitabilität deutlich

Gute Geschäfte treiben Marge von BMW

Hochpreisige Autos steigern Profitabilität deutlich – Weitere Aktienrückkäufe – Titel gewinnt 2,7 Prozent

sck München
sck München

BMW hat einen sehr guten Jahresauftakt hingelegt. Der Münchner Hersteller von Autos und Motorrädern verdiente wie Wettbewerber Mercedes-Benz vor allem im größten Kerngeschäft ordentlich viel Geld. BMW übertraf dadurch die Analystenerwartungen. Das weiß-blaue Dax-Mitglied profitierte insbesondere vom Verkauf hochpreisiger Fahrzeuge mit hohen Deckungsbeiträgen. Das Unternehmen berichtete in diesem Zusammenhang von einer „guten Preisentwicklung und einem vorteilhaften Produktmix“. Dadurch konnte BMW den dämpfenden Effekt aufgrund des leichten Absatzrückgangs im ersten Dreimonatsabschnitt überkompensieren. Vorstandschef Oliver Zipse und Finanzvorstand Nicolas Peter sehen das Unternehmen auf dem Weg, die Jahresvorgaben zu erreichen. Zur Vorlage des Zwischenberichts per 31. März bekräftigten beide ihre Prognose für 2023.

Die Anleger reagierten auf die Nachrichten aus der BMW-Zentrale wohlwollend. Nach geringfügigen Kursverlusten zum Xetra-Handelsauftakt drehte die Stammaktie ins Plus und gewann zeitweise 2,7% auf 103,72 Euro an Wert. Die erhöhte Nervosität der Investoren wegen der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank ging offensichtlich an dem Papier des Autokonzerns weitgehend vorbei. Zipse zufolge haben sich die guten Geschäfte zu Beginn des laufenden Frühjahrsquartals fortgesetzt.

Am Abend vor Bekanntgabe der Quartalszahlen gab BMW bekannt, ihre Aktienrückkäufe im Rahmen eines neuen Programms mit einem abermaligen Volumen von 2 Mrd. Euro bis Ende 2025 fortzusetzen. Das bisherige Aktienrückkaufprogramm in gleicher Dimension läuft Mitte dieses Jahres ab. Das beflügelte den Titel vermutlich zusätzlich. Der CFO begründete die weiteren Aktienrückkäufe mit der soliden Liquiditätslage und den soliden Mittelzuflüssen des Unternehmens. Der freie Cashflow der Autosparte sackte jedoch im ersten Quartal auf 2 (i.V. 4,8) Mrd. Euro ab. BMW führte das auf den „saisonal typischen Anstieg“ der Vorräte zurück. Für das Gesamtjahr steuert der Vorstand einen freien Cashflow von 7 Mrd. Euro an.

Trotz der um 2% auf exakt 588.138 Einheiten gesunkenen Pkw-Auslieferungen gelang es BMW, von Januar bis Ende März das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Autosegment um 60% auf 3,8 Mrd. Euro zu erhöhen. Das entsprach 12,1% des um 17% auf 31,3 Mrd. Euro gekletterten Bereichsumsatzes. Ein Jahr zuvor erwirtschaftete BMW eine Ebit-Marge von 8,9%. Ohne die Effekte aus der vorherigen Vollkonsolidierung des Gemeinschaftsunternehmens mit dem chinesischen Autobauer Brilliance lag die operative Umsatzrendite des Bereichs im Jahresauftaktquartal nach Unternehmensangaben bei 13,2%. Auf lange Sicht hat die Konzernspitze eine Marge in einer Spanne von 8 bis 10% im Visier. Die Konsolidierung trug zum Erlösschub bei. Den Dämpfer beim Pkw-Absatz führte das Management vor allem auf den größten Einzelmarkt China zurück. Dort schrumpften die Auslieferungen um 6,6% auf 195.100 Stück. „Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie in China dämpften (…) die Geschäftsentwicklung in Asien“, berichtete BMW. Der Anteil rein elektrischer Pkw-Modelle am Gesamtabsatz wuchs auf 11 (5,9)%. 2023 will der Vorstand diese Quote auf 15% erhöhen.

Die Konsolidierung prägte die gesamten Konzernzahlen. Der Umsatz der BMW-Gruppe wuchs im ersten Quartal um 18% auf 36,9 Mrd. Euro. Das Ebit sprang um 59% auf 5,4 Mrd. Euro. Der Überschuss sackte aber um 64% auf 3,7 Mrd. Euro ab, da das Finanzergebnis ein Minus von 246 Mill. Euro aufwies nach einem Plus von 8,8 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Zur Erinnerung: Zu Jahresbeginn 2022 sorgte die Erstkonsolidierung des Joint Venture für einen außergewöhnlichen Gewinnschub. Damals hatte BMW die Mehrheit am Gemeinschaftsunternehmen erworben.

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