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Britische Kartellaufsicht will Activision-Deal abnicken

Microsoft steht kurz davor, die letzte Hürde bei der Activision-Übernahme zu nehmen: Die britische Kartellaufsicht wird ihr Veto wohl zurückziehen.

Britische Kartellaufsicht will Activision-Deal abnicken

Activision-Deal nimmt Hürde in UK

Reuters Bangalore

Nach rund eineinhalb Jahren hat der US-Konzern Microsoft wohl die letzte große Hürde auf dem Weg zur bislang größten Übernahme in der Videospiele-Branche überwunden. Die britische Kartellaufsicht signalisierte am Freitag, ihr ursprüngliches Veto gegen den 69 Mrd. Dollar schweren Kauf von Activision Blizzard mit Spielen wie "Call of Duty" oder "World of Warcraft" zurückziehen zu wollen.

Die zusätzlich angebotene Abgabe von Cloud-Gaming-Aktivitäten an den Activision-Rivalen Ubisoft räume "frühere Bedenken weitgehend aus", teilte die CMA mit. Es geben zwar noch einige "Restbedenken", weil die Behörde bislang keine rechtlichen Mittel habe, um den Verkauf an Ubisoft durchzusetzen. Microsoft habe hierfür aber Abhilfe-Maßnahmen angeboten, die vor einer endgültigen Entscheidung geprüft würden.

EU-Zustimmung unter Auflagen

Damit würde Großbritannien als letztes wichtiges Land die Übernahme von Activision Blizzard mit Sitz im kalifornischen Santa Monica genehmigen. Die EU hatte dem Deal bereits im Mai unter Auflagen zugestimmt. Im Juli war die US-Kartellbehörde FTC mit dem Versuch gescheitert, die Fusion vor Gericht zu stoppen.

In den vergangenen Wochen waren die britischen Behörden verstärkt unter Druck geraten, ihre ursprüngliche Entscheidung zu revidieren. Um Wettbewerbsbedenken zu zerstreuen, hatte Microsoft mit Activision-Rivalen wie Sony oder Nintendo langfristige Lizenzvereinbarungen für den Spieleklassiker "Call of Duty" geschlossen.