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Brockhaus Capital erwirbt Dienstradfirma Bikeleasing

Der Frankfurter Technologieinvestor Brockhaus Capital Management, der erst im vergangenen Jahr an die Börse gegangen war, erwirbt eine Mehrheitsbeteiligung von 60% an der digitalen Plattform Bikeleasing-Service (BLS), die dabei mit 300 Mill. Euro...

Brockhaus Capital erwirbt Dienstradfirma Bikeleasing

cru Frankfurt

Der Frankfurter Technologieinvestor Brockhaus Capital Management, der erst im vergangenen Jahr an die Börse gegangen war, erwirbt eine Mehrheitsbeteiligung von 60% an der digitalen Plattform Bikeleasing-Service (BLS), die dabei mit 300 Mill. Euro bewertet wird. Der Kaufpreis betrage rund 167 Mill. Euro, teilte das Unternehmen, das von CEO Marco Brockhaus geführt wird, am Mittwoch mit. Der Betrag soll aus vorhandenen Eigenmitteln sowie aus einer Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht der Aktionäre finanziert werden, die voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte erfolgt.

Über ihre Plattform ermöglicht BLS nach eigenen Angaben rund 25000 Unternehmenskunden des deutschen Mittelstands ihren rund 1,2 Millionen Arbeitnehmern die automatisierte Vermittlung von Dienstrad-Leasingverträgen. Infolge der Akquisition der BLS-Gruppe hebt Brockhaus Capital die Geschäftsprognose für 2021 an und erwartet nun pro forma Umsatzerlöse zwischen 120 Mill. und 130 Mill. Euro bei einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von rund 34 Mill. Euro.

Der Kurs der Brockhaus-Aktie reagierte am Mittwoch mit einem Plus von zeitweise 1,2% auf 24,40 Euro. Der Börsenwert des Unternehmens hat sich aber auch so noch seit dem Börsengang vor einem Jahr um rund 30% auf 250 Mill. Euro verringert. Brockhaus selbst gehören 22% – mit Lock-up-Frist bis Juli 2022. Die DWS hält 7%.

Der Technologieinvestor gehört zu dem kleinen Kreis von neun Unternehmen, die im Krisenjahr 2020 neu an die Börse in Frankfurt gekommen waren. Als Holding akquiriert BCM deutsche Mittelständler, die mit ihrer Technologie führend sind, und behält sie langfristiger als Private-Equity-Investoren. Trotz Corona­krise lag der Umsatz 2020 mit 52 Mill. Euro nur um 5% unter dem Pro-forma-Wert des Rekordjahres 2019.