Halbleiterhersteller

Chip-Riesen kämpfen mit Einbruch der Nachfrage

Die Halbleiterhersteller bekommen den Nachfrageeinbruch mit Wucht zu spüren. AMD profitiert noch vom Servergeschäft, das besser läuft als Commodity-Chips.

Chip-Riesen kämpfen mit Einbruch der Nachfrage

Der Einbruch der Halbleiternachfrage vor allem im Bereich von Commodity-Chips macht den großen Herstellern zu schaffen. Die koreanische SK Hynix musste im Schlussquartal bei Speicherchips einen zweistelligen Umsatzrückgang hinnehmen. Insgesamt sackten die Erlöse um 38 % auf 7,7 Bill. korean. Won ab. Dies resultierte in einem rekordhohen Quartalsverlust von 3,5 Bill korean. Won (1,4 Mrd. Dollar). Infolgedessen will der Konzern seine Investitionen halbieren.

AMD, die ebenso wie Erzrivale Intel vom Einbruch der PC-Nachfrage mittelbar besonders getroffen ist, gelang es dennoch, beim Quartalsergebnis positiv zu überraschen. Der Umsatz stieg im vierten Quartal 2022 um 16 % auf 5,6 Mrd. Dollar. Das ist zwar der geringste Anstieg seit 2019. Analysten hatten aber mit einem Plus von nur 14% gerechnet. Der Gewinn lag mit 0,69 Dollar je Aktie zwei US-Cent über der Markterwartung. AMD-Titel schossen im frühen Handel am Mittwoch um fast 8 % in die Höhe.

Getragen wurde das Wachstum vom gestiegenen Bedarf bei Chips für Rechenzentren. Die Erlöse dieser Sparte stiegen weiteren Angaben zufolge um 42 % auf 1,7 Mrd. Dollar. „Obwohl das Nachfrageumfeld uneinheitlich ist, sind wir zuversichtlich, 2023 Marktanteile zu gewinnen und langfristiges Wachstum zu erzielen“, sagte AMD-Chefin Lisa Su.

Analysten rechnen aber nicht mit einer raschen Besserung der Lage. Grund seien hohen Lagerbestände und der geringere Gesamtbedarf. Außerdem verkaufe Konkurrent Intel seine Chips derzeit mit Rabatten. Die Beratungsfirma Gartner prognostiziert für 2023 einen Rückgang der weltweiten Halbleiterumsätze um 3,6% auf 596 Mrd. Dollar. Beim Ausblick für das laufende Quartal blieb AMD etwas hinter den von Analysten erwarteten 5,48 Mrd. Dollar zurück.