Landmaschinen-Konzern

CNH kurbelt Investitionen kräftig an

Der Land- und Baumaschinenkonzern CNH Industrial peilt bis 2024 eine Umsatzsteigerung von derzeit 17,8 Mrd. Dollar auf 20 bis 22 Mrd. Dollar an. CEO Scott W. Wine kündigte bei der Vorstellung des neuen Strategieplans am Dienstag an, dass das...

CNH kurbelt Investitionen kräftig an

bl Mailand

Der Land- und Baumaschinenkonzern CNH Industrial peilt bis 2024 eine Umsatzsteigerung von derzeit 17,8 Mrd. Dollar auf 20 bis 22 Mrd. Dollar an. CEO Scott W. Wine kündigte bei der Vorstellung des neuen Strategieplans am Dienstag an, dass das Unternehmen vor allem auf organisches Wachstum sowie Innovationen und die Digitalisierung setze. CNH Industrial will die bereinigte Betriebsmarge (Ebit) von 9,9 % (2021) auf 12 bis 13 % steigern und außerdem Marktanteile gewinnen.

CNH Industrial hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Nettogewinn von 1,8 Mrd. Dollar ausgewiesen und will den Umsatz in diesem Jahr um 10 bis 14 % steigern. Die Aktionäre erhalten für 2021 eine Dividende von 28 Cent, insgesamt 380 Mill. Dollar.

Nach der Abspaltung der On-Highway-Sparte um den Nutzfahrzeughersteller Iveco zum Jahresanfang ist CNH Industrial, das zu 26,9 % von der börsennotierten Agnelli-Elkann-Holding Exor kontrolliert wird, allein in den Sektoren Landmaschinen und Baumaschinen präsent, wobei die Agrarsparte rund drei Viertel zum Umsatz beiträgt und wesentlich ertragsstärker ist. Zum Produktportfolio gehören etwa Traktoren und Mähdrescher. Für den Bereich Landwirtschaft wird eine Verbesserung der operativen Marge von 12,3 % (2021) auf 14,5 bis 15,5 % angepeilt. Für den Bausektor strebt CEO Wine eine Verbesserung von 2,9 % auf 5,5 bis 6,5 % an.

Der Konzern erzielt jeweils 37 % seiner Erlöse in Nordamerika und Europa und 16 % in Südamerika. Etwa 10 % werden in Asien umgesetzt. Der Konzern profitiert derzeit von stark steigenden Preisen für wichtige Feldfrüchte wie Mais, Soja und Weizen. Ziel ist es, durch Innovationen und Digitalisierung die Produktivität zu steigern. Das Unternehmen hat zuletzt einige Akquisitionen getätigt. Mit dem Erwerb des Lenksystemspezialisten Raven Industries für knapp 2 Mrd. Dollar, der größten Übernahme in der Unternehmensgeschichte, hat CNH Industrial seine Position in der Präzisionslandwirtschaft ausgebaut. Raven bietet etwa GPS-Applikationen und Steuersysteme für fahrerlose Traktoren an. Außerdem arbeitet das Unternehmen an alternativen Antrieben, etwa an der Elektrifizierung, sowie an Bio-Treibstoffen.

CNH peilt bis 2024 mehr als 200 Produktneueinführungen an. Das Investitionsvolumen soll deutlich erhöht werden und im Landwirtschaftssektor um 53 % auf rund 4 Mrd. Euro sowie im Baumaschinensektor um 26 % wachsen. Die Investitionen in neue Technologien und die Digitalisierung will das Unternehmen um 68 % erhöhen. Ziel ist es laut Wine, das organische Wachstum zu beschleunigen.

CNH Industrial entstand 1999 aus der Fusion der Landtechniksparten von Fiat und Ford. 2013 kam Fiat Industrial (Nutzfahrzeuge) dazu. Das Unternehmen gehörte dann einige Jahre zum Fiat-Konzern. Es war einer der großen Börsengewinner der Mailänder Börse des vergangenen Jahres. Die Aktie hat binnen zwölf Monaten um 26,8 % zugelegt, im Ein-Monats-Vergleich aber um 3,7 % verloren. Der in New York und Mailand notierte Konzern, der seinen Firmensitz in London hat, ist an der Börse mit 18,4 Mrd. Euro bewertet.