Erwartungen übertroffen

Daimler Truck begeistert die Aktionäre

Die Aktie von Daimler Truck haussiert zum Wochenschluss. Der Lkw-Hersteller schneidet 2023 viel besser ab als erwartet und schlägt eine kräftig erhöhte Dividende vor. Auch der Ausblick kommt an der Börse gut an.

Daimler Truck begeistert die Aktionäre

Daimler Truck begeistert die Aktionäre

Erwartungen klar übertroffen – Operatives Ergebnis wächst 2023 um 39 Prozent – Kräftiger Anstieg der Dividende

jh München

Die Kombination guter Nachrichten hat der Aktie von Daimler Truck zum Wochenschluss viel Auftrieb gegeben. Zum Xetra-Schluss stieg der Kurs des Lkw- und Busherstellers um 18,1% auf 44,62 Euro. Erstmals seit der Erstnotiz im Dezember 2021 übertraf er 40 Euro. Seit Mitte Januar legte der Wert um mehr als 40% zu.

Das operative Ergebnis fiel im vierten Quartal und damit im gesamten Jahr 2023 deutlich besser als erwartet aus. Auch der Ausblick des Vorstands auf 2024 übertraf die durchschnittlichen Schätzungen von Analysten. Der Vorstandsvorsitzende Martin Daum sagte in einer Online-Konferenz, in diesem Jahr werde sich das Unternehmen trotz des Gegenwinds von den Märkten robust entwickeln. Zudem wird der Hauptversammlung am 15. Mai eine kräftig erhöhte Dividende von 1,90 (i.V: 1,30) Euro je Aktie vorgeschlagen.

Ziel für 2025 im Quartal schon erreicht

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) steigerte Daimler Truck in den letzten drei Monaten um etwas mehr als die Hälfte auf 1,56 Mrd. Euro. Das ergab für das Industriegeschäft (ohne Financial Services) eine bereinigte Ebit-Marge von 10,6%. Damit erreichte das Unternehmen das für 2025 angepeilte Ziel von mehr als 10%. Im gesamten Jahr lag Daimler Truck mit 9,9 (i.V. 7,7)% knapp darunter. Von Bloomberg befragte Analysten hatten im Durchschnitt mit 9,2% gerechnet. Für dieses Jahr stellt der Vorstand 9 bis 10,5% in Aussicht.

Konzernchef Daum kommentierte die Entwicklung der Umsatzrendite so: "Das ist noch nicht das Ende unserer Reise." Ziel für 2030 sind mehr als 12% – im Fall von günstigen Marktbedingungen. Er betonte, im vergangenen Jahr hätten alle Segmente geliefert, indem sie zum Anstieg des Ergebnisses beitrugen. An der Spitze blieb Trucks North America mit einer Marge von 12,3 (10,8)%. Die in Europa und Südamerika präsente Marke Mercedes-Benz steigerte sich auf 10,2 (8,1)%. In Brasilien, wo lange Zeit Verluste anfielen, sei die Wende gelungen, berichtete Daum.

Trucks Asia legte trotz der Schwäche in einigen Märkten wie Indonesien auf 4,7 (2,6)% zu, Daimler Buses dank der Erholung im europäischen Geschäft mit Reisebussen ebenfalls auf 4,7 (0,4)%. "Die Busse sind zurück", sagte Daum.

Starker Preiseffekt

Zudem weitete Daimler Truck das margenstarke Servicegeschäft aus – 2023 war dessen Umsatz 18% höher als 2019. Den größten Beitrag zum Ergebnisanstieg leisteten die höheren Verkaufspreise. Diesen Effekt einschließlich Volumen- und Produktmix-Effekte bezifferte Interim-Finanzchef Claus Bässler auf 2,8 Mrd. Euro. Unzufrieden zeigte sich Daum mit der Entwicklung der Fixkosten. Diese seien nicht so stark wie erhofft gesunken. Grund sind höher als erwartete Ausgaben für die Trennung der IT-Systeme von Daimler Truck und Mercedes-Benz.

"Das Schlimmste ist vorbei"

Spielraum für einen weiteren Anstieg der Verkaufspreise gebe es nicht, sagte Daum. Die Nachfrage habe sich normalisiert. In vergangenen zwei Jahren war sie wegen eines Nachholeffekts aufgrund von Lieferengpässen stark gestiegen. Zuletzt hatte Daimler Truck in Nordamerika mit fehlenden Rahmenlängsträgern zu kämpfen, die Basis für den Bau von Lkw sind. Nach Brancheninformationen gibt es Probleme in der Produktion des mexikanischen Zulieferers Maxion Inmagusa. Ohne den Namen zu nennen, berichtete Daum: "Das Schlimmste ist vorbei."

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